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1. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 20

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Ii ' - 20 — Weber, wozu ihnen die Felder vorzüglichen Flachs liefern. Früher klapperte fast in jedem Hause der Webstuhl; jetzt aber haben die Kaufherren großartige Fabriken angelegt, durch welche die Handarbeit am altmodigen Webstuhl immer mehr verdrängt wird. (Warum?) Die hauptsächlichsten Bezirke für Leinen- und Baumwollenweberei sind Reichenbach, ** Landshut, Hirschberg und Schweidnitz, für Tuchwebereien Görlitz. Das Brennmaterial liefert allen diesen Fabriken das große Steinkohlenlager im Walden- burger Berglande. Letzteres bildet eine Einsenkung in dem Sudetenzuge und dient daher als Verkehrsstraße zwischen Schlesien und Böhmen. Infolge des Kohlen- reichtums hat sich im Waldenburger Bezirk eine sehr lebhafte Fabrikthätigkeit ent- wickelt. Die Wasserkraft der Gebirgsbäche in den Sudeten wird vielfach benutzt, um iu Sägemühlen die im Gebirge gefällten Baumstämme zu Brettern, Latten :c. zu zer- schneiden. In den Thälern finden sich zahlreiche Heilquellen (Warmbrunn, Salz- brnnn, Reinerz, Landeck jc.), in denen jährlich Tausende von Kranken Heilung suchen und finden. — Am Fuße der Sudeten liegt die Festung Neiße, im Gebirge die Festung Gl atz. (Beide an welchem Flusse?) 4. Die Tarnowitzer Höhen erheben sich im Südosten der Provinz am rechten Oderufer. Auf dem feuchten und kalten Sandboden daselbst will der Ackerbau nicht so recht lohnen. Der größte Teil des Bodens ist daher mit Kiefern, Fichten, Buchen und Eichen bestanden, die Forsten von riesiger Ausdehnung bilden. So umfaßt der Wald des Fürsten von Pleß allein einen Raum von 10 000 da und birgt neben anderem edlen Wild sogar 10—12 der jetzt schon so selten gewordenen Wisents (eine Art Auerochsen), die hier gezüchtet werden. Die Bewohner dieser Gegend (vielfach polnischer Abstammung) ernähren sich vorzugsweise als Berg- und Hüttenarbeiter; denn bei Beuthen, Königshütte jc. finden sich nicht nur mächtige Steinkohlenschätze in der Erde, sondern auch sehr ergiebige Lager von Erzen, aus denen Eisen, Zink, Blei, Silber :c. gewonnen wird. f. Provinz Brandenburg. (40 T. qkm — nicht ganz 4 M.) 1. Bodenbeschaffenheit. Brandenburg, „die Streusandbüchse des h. römischen Reiches", hat viel Sandboden, besonders im Nordwesten (Priegnitz) und Nordosten (Neumark). Daher sind hier auch weite Strecken mit dürrem Kieferngehölz, den „brandenburgischen Wäldern", bewachsen. Der sandige Boden darf nicht tief gepflügt werden, da sonst der unfruchtbare Untergrund nach oben kommt und die Feuchtigkeit zu leicht verdunstet. Deshalb eilen die kleinen, behenden Pferde des märkischen Bauern schnell mit dem Pfluge dahin. (Wie ist es im fetten Marschboden? Was für Pferde müssen hier gehalten werden?) Die Provinz wird vom nördlichen und südlichen Landrücken durchzogen. Der nördliche Landrücken hat fruchtbares Ackerland und herrliche Buchenwälder; der südliche, hier Fläming genannt, dagegen ist sandig und unfrucht- bar. Da, wo diese Höhenzüge von Flüssen durchbrochen werden, ist die „Sandbüchse" mit lieblichen Thal- und Hügellandschaften geschmückt, z. B. bei Potsdam, Schwedt jc. Zwischen den Höhenzügen breiten sich große, muldenförmige Senkungen aus, die mit zahlreichen Seen und Sümpfen angefüllt sind. Daher die vielen Moore und Brüche tn der Provinz wie z.b. der Spreewald; daher erklärt sich auch der Torfreichtum Brandenburgs wie z. B. im Rhinluch bei Oranienburg, daher auch die Fülle der Sumpf- und Wasservögel, die Brandenburg aufsuchen. Zum Teil sind die Sümpfe trocken gelegt und in fruchtbares Ackerland verwandelt, so der Oderbruch, das Havelländische Lnch :c. 2. Flüsse und Städte. Der Hauptfluß der Provinz ist die Oder mit Warthe, Lausitzer Neiße und Bober (S. 10). An der Oder liegen Frankfurt (Messen) und die Festung Küstrin. Bei letzterer Stadt beginnt der fruchtbare Oderbruch, den
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