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1. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 42

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
den Fluß, und wie zwei mächtige Säulen erheben sich rechts der Lilienstein und links der stark befestigte Königstein. Auch die Nebenflüsse der Elbe durchgruben den weichen Sandstein, und so finden wir hier im anmutigen Wechsel senkrechte Felswände, frei- stehende Pfeiler, enge Schluchten und freundliche Thäler: eine Schweiz im kleinen, daher „fachfische Schweiz" genannt. Die besuchtesten Punkte derselben sind die Bastei, der Kuhstall, das Prebischthor u. a. Der Sandstein lagert in ziemlich regelmäßigen Schichten wagerecht übereinander. Da er in der Regel auch senkrecht gespalten ist, so entstehen dadurch wllrselartige Steinblöcke, gewöhnlich Quadersandstein genannt. Derselbe liefert ein vorzügliches Baumaterial und wird auch zu Denkmälern, Mühlsteinen, Trögen, Schleifsteinen :c. verarbeitet. Die meisten Steinbrüche befinden sich bei Pirna. Von hier führt uns die Elbe durch ein weites Thal nach Dresden (280 £.), der Hauptstadt Sachsens. Ihre Prachtbauten sowie die zahlreichen Kunstschätze haben ihr den Namen „Elb-Florenz" verschafft. Die Gemäldesammlung ist unter allen Sammlungen Deutschlands der Zahl nach die reichste und enthält einige Bilder (wie z. B. die sixtinische Madonna), deren Wert nach Millionen geschätzt wird. — Strom- abwärts von Dr. gelangen wir nach Meißen, das durch seine Porzellanfabrik — die älteste in Europa — berühmt ist. 4. Leipzig (300 T.) liegt in einer weiten, fruchtbaren Ebene, die schon oft der Schauplatz heftiger Kämpfe gewesen ist. Am bekanntesten ist die große Völkerschlacht von 1813. an welche hier zahlreiche Denksäulen erinnern. (Gesch. S. 37.) Leipzig ist eine sehr bedeutende Handelsstadt; besonders berühmt sind die Leipziger Messen. Zu diesen finden sich Handelsleute aus allen Ländern ein: Franzosen, Engländer, Türken, Russen, Amerikaner u. s. w. Zahllose Rollwagen bringen zur Meßzeit ganze Berge von Kisten, Ballen und Fässern in die Stadt. Die Wohnungen im Erdgeschoß verwandeln sich an vielen Orten in ein Warenlager; selbst auf den Hausfluren und in den Höfen sind stellenweise Verkaufsplätze hergerichtet. Firmenschilder mit riefen- großen Buchstaben bedecken die Häuser nicht selten bis ins dritte Stockwerk, und überall werden Waren der verschiedensten Art, wie Seide, Baumwollenzeuge, Tuche, Leder, Stahlwaren, Pelze:c. zum Verkaufe angeboten. Auch für Meßvergnügen ist gesorgt. Da findet man Tierbuden, Kunstreiter, Taschenspieler, Wachsfigurenkabinette u. a. Sehenswürdigkeiten, und die zahlreichen Karufsels, Musikbanden und Drehorgelspieler machen einen wahren Höllenlärm. Dreimal im Jahre, zu Neujahr, Ostern und Michaelis wiederholt sich die Messe. Die Hauptmesse ist die Ostermefse; dieselbe wird mit der Buchhändlermesfe geschlossen. — In Leipzig befindet sich auch eine Universität sowie das Reichsgericht, die oberste Gerichtsbehörde Deutschlands. 5. Der östliche Teil Sachsens umsaßt ein Stück der früheren Markgrafschaft Lausitz. Hier an der Spree, in der Umgegend von Bautzen (Schlacht 1813), wohnen noch Wenden, von denen aber jetzt nur noch einige Hunderte ihre eigne Sprache reden. (Vergl. den Spreewald S. 21.) Der Hauptpunkt der Lausitz ist das freundliche Zittau, das den Mittelpnnkt eines regsamen und dicht bevölkerten Weberbezirks bildet. 6. Die süddeutschen Staaten. a. 3x Königreich Bafern. (Etwa >/ö v. Preuß. — über 5 M. — % kath.) 1. Das Königreich Bayern besteht aus dem Hauptlande und der Pfalz oder Rheinbayern. Das Hauptland wird durch die Donau in einen südlichen und einen nördlichen Teil geschieden.
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