Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 98

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Boden aber bedeckt sich mit kurzem Grün und bringt in günstigen Iahren sogar etwas Kartoffeln, Rüben und Kohl zur Reife. An Bäumen aber ist großer Mangel, und nur hier und da sieht man einige verkrüppelte Birken, Weiden und Erlen. Zum Brennen dient den Bewohnern das an den Küsten sich sammelnde Treibholz, das vom Golf- ström hierher geführt wird. Von wilden Tieren findet man dort das Renntier und den Eisbären, und das Meer bietet Fische, Seehunde, Walrosse und Walfische. 5. Die Eskimos, die Bewohner Grönlands, verstehen es meisterhaft, ihre Lebens- weise den Verhältnissen des Landes anzupassen. Ihre Winterwohnungen, welche die Form eines Backofens haben, sind der grimmigen Kälte wegen tief in die Erde ge- graben. Um das Eindringen der eisigen Winde zu verhüten, benutzen sie statt der Hausthür ein 3—4 m langes Vorhaus, welches so niedrig ist, daß man auf Händen und Füßen hineinkriechen muß. Das fehlende Fensterglas ersetzen sie durch Seehunds- därme oder ein Stück Eis. Die zahlreichen Seehunde des Meeres gewähren ihnen fast alles, was sie zum Lebensunterhalt bedürfen. Aus dem warmen Fell derselben stellen sie sich den Rock mit der Kapuze und selbst die Stiefel her; mit Seehundsfellen decken sie auch ihre leichten Sommerzelte. Das fette, thranige Fleisch der Seehunde giebt ihrem Körper die nötige Wärme. Aus den Knochen machen sie sich Spitzen für ihre Lanzen. Die Gedärme werden zu Stricken zusammengedreht und als Taue für 1>as Boot benutzt. Aus Fischbein und Seehundsfellen verfertigen sie sich sogar Böte, mit denen sie geschickt wie Seiltänzer auf den Wogen sich tummeln. — Vor den leichten, niedrigen Schlitten spannen sie Hunde, die sie sich deshalb als Haustiere halten. 6. Das britische Nordamerika ist etwa so groß wie Europa. Die zahllosen Seen und Flüsse wimmeln von Fischen, und die unermeßlichen Wälder besitzen einen fast unerschöpflichen Reichtum an Renntieren, Hirschen, Büffeln und Pelztieren aller Art. Die Bewohner (Eskimos und Indianer) nähren sich daher hauptsächlich als Fischer und Jäger. Im Südosten hat der fruchtbare Boden>viele Europäer angelockt. Hier liegt auch Kanada [känäbä], die wichtigste Provinz des Landes. Die bedeutendsten Städte sind hier Quebec Mbeck^ und Montreal [montriol], beide am mächtigen Lorenzstrom gelegen. — Zum britischen Nordamerika gehört auch die Insel Neufund- land, die durch ausgedehnte Steinkohlenlager und durch den ergiebigen Stockfischfang (an den Küsten) bekannt ist. (Ein kalter Polarstrom, der die Fische in ungeheuren Mengen herbeiführt, stößt hier nämlich auf den Golfstrom. Das warme Wasser scheint den Fischen widerlich zu sein, und daher stauen sie sich auf der flachen Meeres- dank (im Südosten der Insel) förmlich zu dichten Haufen auf.) 7. Die vereinigten Staaten von Nordamerika nehmen fast einen so großen Raum ein wie ganz Europa. Ursprünglich standen sie unter englischer Herrschaft, machten sich aber 1776 — 1783 unter Führung des edlen Washington suoschingt'nj von dem sie bedrückenden Mutterlande frei. Sie setzen sich aus 39 Staaten, 1 Distrikt und 7 Gebieten zusammen. Den Namen Gebiet führt ein Landstrich so lange, bis er 60 000 Männer über 25 Jahre zählt; erst dann wird er unter die Zahl der eigentlichen Staaten aufgenommen und ein neuer Stern in das gemeinschaftliche Staatsbanner, welches gegenwärtig 39 Sterne zählt, hinzugefügt. Der gemeinschaftliche Bundesstaat ist der Distrikt Columbia skolömbiäj mit der Hauptstadt Washington suoschingt'nj (150 T.). Hier kommen die Abgeordneten der einzelnen Staaten zusammen, um in dem „Kongreß" die gemeinschaftlichen Angelegenheiten zu ordnen. Im „weißen Hause" wohnt der Präsident der Republik, der immer auf 4 Jahre gewählt wird. 8. Erzeugnisse und Städte. Unter allen Ländern der Erde liefern die vereinigten Staaten das meiste Getreide. Die Mississippi-Ebene besonders ist ungemein fruchtbar, und ohne den Acker zu düngen, erntet man hier ungeheure Mengen von Mais (zur Schweinezucht) und Weizen. Von Jahr zu Jahr verschwinden daher auch die Ur- Wälder immer mehr, und an ihrer Stelle entstehen weite, eingehegte Felder, in denen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer