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1. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 101

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
— 101 — Ii bauen sich Häuser und Scheunen und schicken sogar ihre Kinder in die ihnen errich- teten Schulen. Nur etwa Vs aller Indianer der Union führt noch wie ehemals ein Iägerleben und wohnt in Zelten (Wigwams), welche die Form eines umgestürzten Trichters haben. Als ihre größten Feinde sehen die Indianer die „Weißen" an, die ihnen ihr Jagdgebiet raubten. Drum fallen die Indianer auch nicht selten über die weißen Ansiedler her, verbrennen ihnen die Farm und töten die Bewohner oder schleppen sie als Gefangene mit sich fort. Dem getöteten Feinde wird sofort die Kopfhaut (Skalp) abgezogen, da nach dem Glauben der Indianer ein skalploser Mensch nicht in die „ewigen Jagdgründe" gelangen kann. Eine große Anzahl solcher Skalpe an seinem Gürtel zu haben, ist der Stolz eines jeden Indianers. 11. Die Republik Mexiko (mechiko), 3^/zmal so groß als Deutschland, wurde 1519 von Ferdinand Cortez (korteß) für Spanien erobert, hat sich aber 1809 wieder frei gemacht. An den niedrig gelegenen Küsten (im Osten und Westen) haben sich in- folge des aufgestauten Wassers vielfach Sümpfe gebildet, denen unter dem Einflüsse der brennend heißen Sonnenstrahlen giftige Dünste entsteigen. Diese Dünste erzeugen das gelbe Fieber, dem leider der Europäer gar häufig erliegt. An den Küsten findet man dieserhalb auch wenig Ansiedelungen. Steigt man aber von den Küsten zu den Hochebenen empor, so kommt man in ein äußerst angenehmes Sommerklima. Dort baut man Kakao, Kaffee, Baumwolle, Zuckerrohr, Ananas, und nicht selten sind ganze Felder mit Kakteen bepflanzt, auf denen die Cochenille (eine scharlachrote Schildlaus) zur Bereitung einer roten Farbe gezüchtet wird. In den Wäldern findet man Palmen und immergrüne Eichen, deren Stamm von der duftenden Vanille umrankt wird. In den an Vulkanen reichen Gebirgen wird auch viel Gold und Silber gewonnen. Die Bewohner des Landes sind etwa zur Hälfte Indianer, welche dem berühmten Stamme der Azteken angehören. Nach den aufgefundenen Bauwerken (Tempel und Grabstätten) zu urteilen, haben sie ehemals auf hoher Kulturstufe gestanden. Ihre Hauptstadt Mexiko (350 T.), in einem herrlichen Thale der Hochebene gelegen, ist die schönste Stadt Amerikas. Besonders sehenswert ist die Hauptkirche, die im Innern von Gold und Diamanten strahlt. 37. Mttelamerika und Westindien. 1. Mittelamerika. Nord- und Südamerika hängen durch eine lange Landbrücke zusammen, die den Namen Mittel- oder Eentral-Amerika führt. Letzteres hat unge- fähr die Größe Deutschlands und besitzt viele feuerspeiende Berge. Das Klima ist sehr heiß (warum?); von den Tropengewächsen, die hier gedeihen, ist besonders der China- und der Gummibaum zu merken. — Das Land hat fünf Republiken. Die bedeutendste Stadt ist Guatemala. An der Ostseite des Landes liegt die Moskito- küste. Die südliche Grenze ist die Landenge von Panama, durch welche gegen- wärtig ein Kanal gegraben wird. 2. Westindien. Die vielen Inseln, welche zwischen Nord- und Südamerika liegen, nennt man Westindien. Es gehören dazu die großen Antillen (Kuba, Hayti, Jamaika und Pnertoriko), die kleinen Antillen und die Bahama- inseln. (Von den großen Antillen besitzt Spanien gegenwärtig Euba und Puertoriko; Jamaika gehört den Engländern, und Hayti ist im Besitze von Negern und Mulatten.) Das heißfeuchte Tropenklima befördert einen üppigen Pflanzenwuchs (Palmen und Wälder von Farnkräutern). Auf den großen Pflanzungen werden besonders Zuckerrohr, Kaffee, Tabak, Baumwolle und Kakao angebaut. Die Indianer (auch die menschen- fressenden Kariben) wurden von den Spaniern ausgerottet und dann für die Pflanzungen Neger eingeführt. Da letztere jetzt frei geworden sind, so holt man in neuerer Zeit vielfach „Kulis", Arbeiter aus China und Ostindien, herbei.
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