1871 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Zwitzers, August Ernst
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gymnasium, Realschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
16 Dritte Lehrstufe.
barte Donanebene empor. Alle größeren Niederlaßnngen
dieser Gegend liegen am Rande "des Gebirges: so das
von alters her dnrch Kunstsini? ausgezeichnete Nürn-
berg, Amberg mit feinen Eisensteinlagern, die Universitäts-
stadt Erlangen ohne natürliche Hilfsquellen, Förch heim,
in dessen Nähe das lieblichethal der Wisent, die sog. „fränkische
Schweiz", endlich im N. Baireuth und die alte Bischofs-
stadt Bamberg, ursprünglich Grenzplatz gegen die Slaven.
§. 13. Die oberrheinische Tiefebene mit
ihren Parallelketten, das Neckarland und Main-
gebiet. Die oberrheinische Tiefebene, mit welcher wir den
südwestlichen, nur 4—5 Meilen breiten Streifen deutschen
Landes betreten, erstreckt sich von unterhalb Basel (817')
bis über Frankfurt Hinalls in einer Länge von 40 M. Sie
ist von einer Doppelreihe gleichlaufender Gebirgszüge begrenzt:
im W. von den Vogesen (Ballon de Sulz 4418') und
dem Hardtgebirge (Donnersberg 2094'), im O. vom
Schwarzwald (Feldberg 4590') lind Odenwald (Katzen-
buckel 2180'). Diese alle habeu das mit eiuauder gemein,
daß ihre Höhe von S. nach N. abnimmt, ihr steilster Abfall
aber gegen die Tiefebene sich wendet. — Die Vogesen,
die lins jetzt als deutscher Wasg au wieder traulicher all-
sprecheil, bildeil mit ihren zwar abgerundeten, aber ansehn-
lichen Höhen, tiefen, engen, wald- und waßerreichen Thälern
und schwierigen Sattelübergängen, die durch feste Paßsperre«
— Bitsch, Lützelstein, Pfalzburg — geschützt sind, eine
natürlichere lind stärkere Grenzscheide gegen Frankreich, als es der
Rhein je sein konnte. Neben ihnen ist der Schwarzwald,
wie in Bezng ans Höhe, so auch an Ausdehnung das bedeu-
teudste Gebirge. Die uach alleu Richtungen dasselbe durch-
ziehenden Thalspalten sind meist eng lind felsig und daher
weilig bebaut. Deshalb bildet der Wald die Hanptnahruugs-
quelle, und die Gebirgsslüße sind dnrch angebrachte Stauungen
in deil Staild gesetzt, die mächtige« Stämme dem Rheine
zuznführen, der sie, zu großen Flößen vereinigt, nach Holland
hinabbringt. Daneben beschäftigt mancherlei Hausindustrie
(Uhrmachen, Strohflechten) das arme Volk. Die kleinen Rhein-
zuflüße Treisam, Kinzig und Murg bezeichnen eben-
soviele Uebergangswege über den Kamm des Gebirges zur
Tiefebene. Der Rhein selbst verläuft iu der Ebene jo, daß
er diese in zwei etwa gleiche Hälften theilt. Bis S^traß-
bürg trägt er noch den Charakter des wilden Bergstroms,