1871 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Zwitzers, August Ernst
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gymnasium, Realschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
26 Dritte Lehrstufe.
Kaub, wo Blücher in der Nenjahrßnacht 1814 den Rbeiit.
überschritt, das gewerbthätige Neuwied und die Universität
Bonn. — 2) Links vom Rhein unterscheiden wir zwei
durch die Mosel getrennte Abtheilungen: a) im S. der
Mosel den Hunsrück lammt dem Idar- und Hochwald
(Walderbeskopf 2518'), ein rauhes und einsames Gebirgs-
land, aber an seinem S.-W.-Rande, zwischen Saarlouis
und Saarbrück, ein überaus reiches Kohlengebiet. An der
vielgewundenen Mosel liegt Trier, celtischen Ursprungs, unter
römischem Schutze eine blühende Handelsstadt, später der
Sitz eines Erzbischoss. — b) Jenseits der Mosel die Eifel
(Hohe Acht 2348') und die Ardennen, beide raub und
uuwirthlich, in dieser Beziehung jedoch noch überboten von
der waldlosen öden Hochfläche des Hohen Veens. Auch
hier ist indessen der Nordrand reich an Kohlen und Eisen, die
der Aachener wie der belgischen (Lüttich, Verviers) Jndu-
strie zu gute kommen. Als Badeörter mit Heilquellen sind zu
nennen: Aachen, die alte Kaiserstadt, und Spaa auf
belgischem Boden.
§. 21. Die germanische Tiefebene im allge-
meinen. Der uralisch-baltische und uralisch-
karpatische Höhenzug. Wir betreten hiermit die ein-
sonnigeren Landschaften, welche sich vom Fuß des Berglandes
bis zum User des Meeres erstrecken, und deren Küstenränder
wir bereits §. 6 kennen lernten. Die germanische Tiefebene,
eine unmittelbare Fortsetzung des großen sarmatischen
Tieflandes (1. Lehrst. §. 35), haben wir dem Ursprünge nach
uns vorzustellen als den Boden eines ehemaligen Meeres,
dessen südl. Ufer durch das Berg- und Hügelland Deutsch-
lands gebildet wurde. Durch allmähliche Hebung dieses
Bodens sind Nord- und Ostseee in ihre jetzigen Grenzen
zurückgedrängt. Wie der gegenwärtige Küstensanm längs der
Nordsee, so ist auch der ehemalige Küstenrand stellenweise
äußerst furchtbar; so z. B. die herrlichen Fruchtgcfilde zwischen
der Elbe von Mühlberg bis Magdeburg einerseits und
dem Harz, der thüringischen Hochebene und dem Fuße des
Erzgebirges andrerseits, serner das Land südlich einer Linie
vom Steinhuder Meer über Hannover und Braun-
schweig bis zum Weserbergland und Harz; so auch die
reichen und fetten Fluren des alten Wesersees zwischen der
Weserkette und dem Teutoburger Wald. Im übrigen
besteht die Tiefebene vorherrschend aus mit Sand bedecktem