1911 -
Goslar a. Harz
: Danehl
- Autor: Riebandt, Johannes
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Sachliche Besprechung und Anwendung:
1. Woher rühren die zahlreichen Bergkuppen des Rhöngebirges?
Sie bestehen aus Basaltstein und sind vulkanischen Ursvrungs. Durch die Gewalt des
Feuers wurde die Sandsteinplatte, aus welcher ursprünglich das Rhöngebirge bestand,
durchbrochen und die darunter lagernden feuerflüssigen Massen emporgetrieben. Diese
bedeckten nun die Sandsteinplatte und bildeten nach dem Erkalten an verschiedenen
Stellen zahlreiche Kegelberge usw.
2. Wie kommt es, daß die Rhöntäler freundlicher sind als die
Höhen? Ties eingeschnitten, durch die hohen, steilen Talränder geschützt; darum ge-
deihen hier Feldfrüchte, Gemüse und Obst sehr gut? die Täler sind wohl angebaut usw.
3. Woher rühren die zahlreichen Moore auf dem Rhöngebirge?
Wolken und Nebel ruhen fast stets auf dem Gebirge; das Wasser vermag nicht in
den Boden einzudringen; es bildet Moore, saure Wiesen und große Sümpfe.
4. Wie kommt es, daß im Rhöngebirge nur wenig Ackerbau ge-
trieben werden kann? Die Ackerkrume ist vielfach sehr dünn; das Klima ist rauh;
feuchter Nebel lagert oft über dem Gebirge; Obst und Getreide kommen vielfach nicht
zur Reife.
5. Wie ist es zu erkläreu, daß im Rhöngebirge die Viehzucht lohnen-
der ist als der Ackerbau? Ausgedehnte Bergwiesen; diese liefern reichen Ertrag
an Heu usw.
6. Warum fehlt dem Rhöngebirge die Industrie? Bodenschätze, wie
Kohlen und Erze fehlen; ungünstige Verkehrsverhältnisse usw.
7. Welche Zweige des Hausgewerbes betreiben die Rhönbewohner?
Der Ton des Gebirges wird zu Tonkrügen, Geschirren und zu Pfeifenköpfen ver-
arbeitet; die Hausweberei liefert Leinwand, Plüsch, Barchent und Tücher; au ver-
schiedenen Orten wird die Holzschnitzerei betrieben usw.
8. Warum wird Kissingen als Weltbad bezeichnet? Nach Kissingen
kommen alljährlich Tausende von Badegästen aus aller Herren Länder; da treffen wir
Engländer, Franzosen, Russen, Schweden, Türken, selbst Amerikaner usw. an.
9. Inwiefern kann der Vogelsberg als ein selbständiges Gebirge
bezeichnet werden? Er hat eine freie Lage, steigt mitten aus der Ebene hervor,
ist von den benachbarten Gebirgen vollkommen geschieden usw.
10. Welchen Nutzen gewähren die Gest ei nsmassen des Vogelsberges?
Die harten Basaltsteine liefern ein treffliches Baumaterial, das zum Häuserbau oder
als Straßenpflaster benutzt wird. Wenn der Basalt verwittert, liefert er eine gute
Ackerkrume usw.
11. Warum ist der Vogelsberg trotz des Wasserreichtums wenig
angebaut? Das Klima ist rauh und kalt, das Getreide kann nicht gedeihen und reifen.
12. Welchen Wert hat der Wasserreichtum des Gebirges für die
Bewohner? Dem Wald- und Graswuchs förderlich, darum ausgedehnte Wälder
und Wiesen; die Viehzucht kann sehr gut betrieben werden; die Gebirgsbäche ermög-
lichen die Holzflößerei; die gefällten Buchenstämme werden auf den Gebirgsflüfsen
nach dem Main, der Lahn, der Fulda usw. verflößt.
13. Woher rührt die Fruchtbarkeit der Kessel des Hessischen Berg»
landes? Sie sind einst Binnenseen gewesen; die einmündenden Flüsse haben fruchtbaren
Schlick abgelagert; nach der Entleerung blieb der Schlammboden zurück; dazu kommt
noch das milda Klima hinzu usw.
Zusammenfassung und Einprägung.
Besiedelung des Hessischen Berglandes. Was lehrt die Karte über
die Besiedelung des Hessischen Berglandes? Es ist gering besiedelt. Weise
es nach! Wir finden hier nur eine größere Stadt, nämlich Kassel
(zeigen!); alle übrigen Städte sind entweder kleine Ackerbau st ädte oder
kleine Mittelstädte. Zeige und nenne die bedeutendsten Mittelstädte des
Berglandes! Fulda, Kissingen, Eschwege usw. Bestimme die Lage
dieser Städte! — Sprich nochmals über die Besiedelung des Hessischen Berglandes!
Beschäftigung der Bewohner. Schließe aus der Bodenbeschaffenheit
des Berglandes auf die Beschäftigung der Bewohner! Die Haupt-