1911 -
Goslar a. Harz
: Danehl
- Autor: Riebandt, Johannes
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 273 —
Klima. Das Klima der Hochebene ist rauher als im westlichen Nord-
deutschland. Woher kommt es? Dies rührt von der hohen Lage der Hoch-
ebene und von den Alpen. Die warmen Südwinde werden durch die Alpen
beeinträchtigt, während die rauhen Nordwinde freien Zutritt haben, da der
Jura nicht hoch genug ist, um gegen sie zu schützen. Reich ist die Hochebene an
N i e d e r s ch l ä g e n, die zu dem unfreundlichen Klima viel beitragen. Das wichtigste
Kulturgewächs der Hochebene ist der Hopfen*), der zur Bierbereitung benutzt
wird Die Blütenzapfen (weiblichen) des Hopfens verleihen dem Biere Würze und
Haltbarkeit. — In den Tälern und Mulden ist das Klima milder und freund-
licher. — Wiedergabe.
Besiedelung. Was lehrt die Karte von der Besiedelung der
Hochebene? Sie ist verhältnismäßig dünn bevölkert. Weise es nach!
Wir finden auf der großen Hochebene nur wenige größere Städte.
Zeige und nenne die bedeutendsten! Die Großstadt München (über V2 Mill.
Einw.), ferner Augsburg (105 000) am Lech, die Festung Ulm mit dem
herrlichen Münster, Ingolstadt, Regensberg, Straubing, Passau u. a.
Bestimme die Lage der Städte! — Woher kommt es, daß die Hochebene
so gering besiedelt ist? In dem ungünstigen Klima, in dem Mangel an Boden-
schätzen und in der nur mäßigen Bodenfruchtbarkeit usw.! — Wiedergabe.
Bewohner und deren Beschäftigung. Die Bewohner der Hochebene
gehören dem bayrischen Stamm an; links vom Lech wohnen Schwaben,
in der Oberpfalz auch Franken. Die Bayern sind kräftig gebaut, offen, derb,
tüchtig und schwerfällig; sie halten treu an den hergebrachten Sitten und Gebräuchen,
an ihrer Religion und an dem angestammten Fürstenhaus. Ferner sind ihnen Herz-
lichkeit, eine kaum zu erschöpfende Gutmütigkeit, Humor und Lust an Spiel und Tanz
eiqen. Die Franken find etwas lebendiger und heiterer in ihrem Wesen. —
Die Bayern bekennen sich fast durchweg zur katholischen Religion.
— Ihre Hauptnahrungsquelle ist die Landwirtschaft. Während
im südlichen Teile der Hochebene mehr Wiesen- und Waldwirtschaft
vorherrscht, wird im nördlichen Teile mehr Ackerbau getrieben. Gib an,
welche Früchte hier angebaut werden! — Industrie und Handel
stehen nur in den Städten in Blüte, namentlich in München, Augs-
bürg, Regensburg, Passau und Landshut. Bergbau wird nur
wenig getrieben, da das Land arm an Bodenschätzen ist. Nur die Alpeu
bergen an ihrem Nordfuße einige Schätze, wie Salz und Kohlen (wo?).
Sprich nochmals über die Abstammung, das Wesen, die Religion und die Be-
schäsligung der Bewohner der Hochebene!
Die Oberpfalz. Zwischen dem Böhmerwald, dem Fränkischen Jura,
dem Fichtelgebirge und der Donau breitet sich die Oberpfalz aus. Sie
gehört ganz zum Königreich Bayern (zeigen!). Die Oberpfalz hat die
Gestalt eines Dreiecks und ist reichlich ein Drittel so groß wie Sachsen
— Bodengestalt und Bewässerung. Hinsichtlich der Bodengestalt
und Bodenbeschaffenheit gleicht sie der Süddeutschen Hochebene; sie bildet
gleichsam die nördliche Fortsetzung derselben. Bewässert wird die Ober-
pfalz von dem Nab und dem Regen (zeigen!). Bestimme die Quelle, Laus-
richtung und Mündung dieser Flüsse! — Klima und Bevölkerungsver-
hältnisse. Das Klima der Oberpfalz ist ebenso kalt und ungünstig
wie das der Süddeutschen Hochebene. Schließe aus der Bodenbeschaffen-
heit auf die Bevölkerungsverhältnis)e der Oberpfalz! Sie ist sehr
*) Von den 40 000 ha, die in Deutschland dem Hopfenbau gewidmet sind,
kommen allein s/s auf Bayern.
Riebandt, Erdkundliche Präparationen. Bd. I. Ig