1911 -
Goslar a. Harz
: Danehl
- Autor: Riebandt, Johannes
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Infolge seines ruhigen Laufes ist er zur Flußschiffahrt sehr geeignet.
Seit jeher hat darum der Main eine sehr wichtige Rolle in der Ver-
bindung östlicher und westlicher Gegenden des Reiches und
auch als Hauptverbindungsglied zwischen Rhein und Donau ge-
spielt. Sprich nochmals über die Besiedelung und die Bedeutung des Mains! —
Klima. Das Klima des Fränkischen Stufenlandes ist weit milder als auf
der Süddeutschen Hochebene und in den Gegenden nördlich des Maintales. Woher
kommt dies? Die Randgebirge halten die rauhen Nord- und Nordostwinde von dem
Stufenlande ab. Daher gedeiht in den geschützten Tätern und Mulden noch vor-
züglicher Wein. Welche andere Früchte gedeihen auf dem Stufenlande? Hopfen,
Tabak, Wein, Weizen, Gerste, allerlei Gemüse usw. — Wiedergabe.
Besiedelung: Was lehrt die Karte von der Besiedelung des
Fränkischen Stufenlandes? Zum Teile gut, zum andern Teile gering
besiedelt. Zeige und nenne Gebiete, die eine dichte Bevölkerung auf-
weisen! Das Maintal, der Bamberger Kessel, die Rednitzmulde,
der Taubergrund usw. Zeige und nenne die bedeutendsten Städte des
Fränkischen Stufenlandes! Nürnberg, Fürth, Würzburg, Bamberg,
Schweinfurt, Aschaffenburg, Bayreuth, Kulmbach, Kissingen,
Erlangen, Rothenburg usw. Ordne diese Städte a) nach ihrer
Lage an Flüssen — b) nach ihrer Größe! Wiedergabe!
Bewohner und die wirtschaftlichen Erwerbsverhältnisse. Die Be-
wohner des Fränkischen Stufenlandes gehören zu dem oberdeutschen Volks-
stamme der Franken (Mainfranken). Die Franken sind ein heiteres,
lustiges Völkchen, das Geselligkeit und Vergnügen liebt. Sie
halten auch nicht so fest und zähe an althergebrachten Gebräuchen und
Gewohnheiten wie die Bayern, sondern sind leichter für Neuerungen zu
gewinnen. — Das Wohnhaus der Bauern ist die fränkische Hof-
anlage (Abb, zeigen und danach das Wichtigste feststellen lassen!), bei der Wohn-
haus und Nebengebäude voneinander getrennt sind. Diese Einrichtung hat
sich wegen ihrer Zweckmäßigkeit und Brauchbarkeit über einen großen Teil von Deutsch-
land verbreitet. Sie ist daher unter allen Hofanlagen am meisten anzutreffen. —
Der Religion nach ist die größere Hälfte der Bewohner katholisch,
die kleinere evangelisch. — Schließe aus der Bodenbeschaffenheit des
Stufenlandes auf die Beschäftigung der Bewohner! Die wichtigsten Nah-
rungsqnellen der Bewohner sind Acker-, Gemüse-, Hopsen- und
Weinbau; aber auch die Viehzucht steht in manchen Gebieten in Blüte.
Woher kommt das? — Das Großgewerbe hat sich nur in der Rednitz-
mulde entwickelt. Die bedeutendste Fabrikstadt des Stufenlandes ist
Nürnberg (zeigen!). In dieser Stadt werden Lebkuchen und Spielwaren,
Bürsten, Pinsel und Farben, Bleistifte, Fahrräder, Dampf- und Nähmaschinen,
Eisenbahn, und Straßenbahnwagen angefertigt. In andern Städten stehen Wein-
kelterei und Bierbrauerei, Gerberei und Lederindustrie in hoher
Blüte. Schweinfurt ist durch seine großen Farbfabriken berühmt
geworden. Besonders stark entwickelt hat sich in der Landschaft das
Brauereigewerbe. Fast jede größere Stadt Bayerns weist mehrere
Bierbrauereien aus. Gar viele Städte sind durch ihr Bier weit und breit
bekannt und berühmt, so z. B. München, Nürnberg, Erlangen,
Würzburg, Kulmbach u. a. — Sprich nochmals a) über die Abstammung,
d) das Wesen, c) die Religion, d) die Erwerbsverhältnisse der Bewohner des Frän-
klschen Stufenlandes.