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1. Europa - S. 43

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 43 — Blicken aus. Wir sind in einer Landschaft voll südlicher Reize. Reben belauben die Abhänge, und Kornfelder schmücken das Tal. Der frucht- bare Boden bringt hier alles hervor, was des Menschen Herz erfreut. Das Auge schaut hier auf weite Strecker, das freundliche Grün der Weingärten. Dazwischen erblickt es Obstbäume in großer Zahl, auf denen die feinsten Marillen und Pfirsiche, edle Äpfel und Birnen reifen. Auch Wallnußbäume und edle Kastanien, Feigen- und Mandelbäume sind hier vielfach anzutreffen, selbst Maulbeerbäume fehlen nicht." Diese herrliche Landschaft, die man oft das Paradies Tirols nennt, wird von der Etfch durchströmt und bewässert. Inmitten der Landschaft liegen die Städte Meran, Bozen und Trient. Die angrenzenden Höhen sind mit stolzen Burgen und Ruinen gekrönt. So thront z. B. über der Stadt Meran ans einer Anhöhe das Schloß Tirol (Bild zeigen!), das dem Lande den Namen gegeben hat. An den Bergabhängen ragen zu- weilen hohe Säulen empor, die auf ihrer Spitze eine Steinkappe tragen. Solche „Lehmtürme", wie sie das Volk nennt, stehen in der Nähe von Bozen zu Tausenden. — Im Osten des Etschtales steigen die Dolo- miten^) empor, die seltsam geformte, gelblichweiße kahle Spitzen haben, die gleich Türmen und Kegeln in die Luft ragen (Abb. zeigen!). Viele derselben sind mit ewigem Schnee und Eis bedeckt. Ganz wunderbar nehmen sich diese Felsenzinnen und Felsentürme im Glänze der aufgehen- den oder scheidenden Sonne aus. Da erstrahlen sie im feurigsten Rot. Die Großartigkeit der Dolomiten lockt Taufende von Fremden in diesen Teil der Alpenwelt. Schildere nochmals Südtirol und die Dolo- miten! — Klima und Bodenkultur. Auf den nördlichen Kalkalpen ist das Klima infolge der bedeutenden Höhe der Gebirgszüge sehr rauh und darum der Entwicklung des Pflanzenwuchses hinderlich. Die Gebirgs- ketten weisen hohe und steile Wände und wild zerrissene Gipfel auf. Daher fehlt ihnen oben die Ackerkrume; Wasser und Schnee haben dieselbe von den steilen Abhängen hinabgespült. Die südlichen Alpen- züge sind nicht so wild und schroff. Sie sind mit einer lehmigen und nährkräftigen Ackerkrume bedeckt und daher mit dichtem Wald bestanden. Das Jnntal weist fruchtbare Felder, grüne Matten und ein mildes Klima auf. Das mildeste und gesundeste Klima hat das Etschtal, weil es vor den rauhen Ost- und Nordwinden geschützt ist und die warmen Südwinde ungehinderten Eingang finden. Gib an, welche Früchte hier darum gedeihen! — Das Etschtal wird von vielen Kranken (Kehlkopf- und Lungenkranken) während der Wintermonate aufgesucht, die Heilung suchen und finden. Meran und Bozen haben sich infolgedessen zu be- rühmten Kurorten entwickelt. — Wiedergabe. Flüsse und Straßen. Was lehrt die Karte von der Bewässerung des Landes Tirol? Zum Teile gut bewässert. Weise es nach! Es wird vom Inn und von der Etsch (mit der Eisack) durchströmt. Gib a) die Quelle, b) die Laufrichtung, c) die Mündung dieser Flüsse an! *) Dolomit ist eine Abart des Kalksteins (kohlensaurer Kalk mit kohlensaurer Magnesia). Er findet sich neben dem gewöhnlichen Kalkstein, in allen Kalkgebirgen; doch tritt er in Dolomiten reichlich auf.
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