1911 -
Goslar a. Harz
: Danehl
- Autor: Riebandt, Johannes
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Erhebung bildet der Gebirgszug der Ho Heu Tatra mit der Gerls-
dorfer Spitze, die fast 2700 m hoch ist (vgl. mit Preußens Bergen.)
Auch die Transsilvanischen Alpen oder Südkarpaten (zeigen!) haben
einige Berge, die 2500 m hoch sind (der Negoi 2540 m). — Wiedergabe.
Aussehen und Beschaffenheit. Die Karpaten sind ein Wald-
gebirge. Die ausgedehntesten Waldungen besitzen die Waldkarpaten.
Die höher gelegenen Teile der Karpaten sind mit schönen Kiefer- und
Tannenwäldern bestanden; in den tiefer gelegenen Teilen finden wir
weite und schöne Eichenwälder. Die Rücken des Gebirges sind mit
grünen Matten überzogen, die gute Weideslächen abgeben und Vieh-
zucht (Sennenwirtschaft) gestatten. Ackerbau wird nur in den Tälern
und untern Abhängen betrieben. Die südlichen Abhänge der Karpaten
sind vielfach mit Weinreben bewachsen, die uns den kräftigen und
feurigen Ungarwein liefern. — Wiedergabe.
Bodenschätze der Karpaten. Das Innere der Karpaten ist reich
an mineralischen Schätzen. Eisen-, Kupfer-, Silber- und Golderze
werden in großen Mengen gewonnen. Im Hochlande von Siebenbürgen,
südlich der Stadt Klausenburg (zeigen!) liegt das goldreichste Ge-
biet Europas. Aber auch das ungarische Erzgebirge ist reich an
Silber und Gold. — Reich sind die Karpaten auch an Steinsalz.
Am Nordfuße der Westkarpaten liegt das große Steinsalzbergwerk
Wieliczka (zeigen!), das jährlich über 1 Million Zentner Steinsalz
liefert. Dieses Bergwerk ist s km lang und 1,2 km breit; es besteht aus 7
übereinander liegenden Stockwerken; 11 Schächte führen in das Bergwerk- Mit seinen
Straßen, Gängen und Plätzen gleicht das Bergwerk einer unterirdischen Stadt. Zu
seinen bedeutendsten Sehenswürdigkeiten gehört die große Kapelle, in welcher nicht
nur die Wände, die Säulen und Gewölbe, sondern auch Altar, Kanzel, Kronleuchter
und Bilder aus Salz bestehen (Abb. zeigen!). Reiche Salzlager finden wir
auch im Hochland von Siebenbürgen. Reich an Steinkohlen ist der
Nordrand der Karpaten. Hier finden wir auch zahlreiche Petroleum-
quellen, aus denen das Erdöl hervorbricht. — Wiedergabe.
Bewässerung. Was lehrt die Karte über die Bewässerung der
Karpaten? Die Karpaten sind zum größten Teile gut bewässert. Weise
es nach! Viele Flüsse, zahlreiche Seen. Zeige und nenne Flüsse, die
auf den Karpaten entspringen! Weichsel, Waag, Theiß mit
Szamos, Köros, Maros, Aluta, Pruth, Dnjestr. — Bestimme
die Quelle, Laufrichtung und Mündung a) der Weichsel — b) der
Waag — c) der Theiß — d) der Aluta — e) des Pruth — f) des
Dnjestr. — Wiedergabe.
Besiedelung. Was lehrt die Karte von der Besiedeluug des
Karpatengebiets? Die Karpaten sind zum großen Teile gering besiedelt,
namentlich die Waldkarpaten. Woran erkennst du dies? — Dichter
besiedelt sind die Westkarpaten und das Hochland von Siebenbürgen.
Wie ist das zu erklären? Diese Teile der Karpaten sind reich an
mineralischen Schätzen; darum hat sich hier ein blühender Bergbau
entwickelt. Infolgedessen sind in diesen Gebieten auch verschiedene Berg-
und Industriestädte entstanden. Zeige und nenne die bedeutendsten!
Wieliczka (wjelitschka) und Krakau in Galizien, Kremnitz und
Schemnitz in Oberungarn, Klausenburg, Hermannftadt und Krön-