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1. Europa - S. 168

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 168 Meere kommende kalte Strömung, die Eisberge und. riesige Eisschollen mit sich führt, von Skandinaviens Westküste ab. Durch die Fjorde kann das warme Meerwasser tief in das Land dringen und die Luft erwärmen. Dazu kommt noch, daß während des größten Teiles des Jahres Westwinde vorherrschen, die die milde Seeluft dem Lande zuführen. So erklärt es sich, daß die Temperatur der Westküste Skandinaviens bedeutend milder ist als unter gleichen Breitengraden in Nordamerika und Rußland. Der Golfstrom, diese ausgezeichnete Warmwasser- Heizung, bewirkt, daß die südliche Hälfte der Fjordküste wärmer ist als der größte Teil des östlichen Deutschlands- Bergen hat mit Köln und Trieft (zeigen + 2 °; Berlin — 1 °) gleiche Januarwärme. Der Einfluß des Golfstroms ist so stark, daß ein Unterschied zwischen Süden und Norden kaum zum Ausdruck kommt; so ist es z. B. in Hammerfest im Januar nicht kälter als in Kristiania (zeigen!) Daher ist es zu erklären, daß der Fjord von Drontheim noch ganze Schiffladungen von Obst in den Handel bringt. Getreidebau (Gerste bis 70 Breitengr.) und städtische Siedelungen reichen nirgends so weit nach Norden hinauf als an der norwegischen Küste. Hammerfest ist die nördlichste Stadt der Erde. — Und wie durch Wärme ist die Westküste auch durch reiche Niederschläge ausgezeichnet. Infolgedessen zeigen die Fjorde überall, wo genügend Mutterboden vor- handen ist, ein frischgrünes Pflanzenkleid. — Auf den Hochflächen ist das Klima dagegen rauh und kalt. — Wiedergabe. Besiedelung. Daß Skandinavien zum großen Teile von der Natur stiefmütterlich ausgestattet worden ist, ersehen wir auch aus der Besiedelung des Landes. Was lehrt die Karte von der Be- siedelung des skandinavischen Gebirgslandes? Weite Strecken sind un- bewohnbar — das Gebirgsland ist sehr schwach besiedelt — die meisten Orte liegen an der Küste und im Küstenland. Die Hochflächen sind fast menschenleer; nur einige armselige Steinhütten trifft man auf denselben an. In den Tälern finden sich hier und da menschliche Niederlassungen. Diese liegen aber zerstreut im Tale oft stundenweit auseinander. Wo die Täler breiter werden, da liegen die Höfe (Gaards) mehr zusammen und bilden kleine Dörfer. Größere Orte finden sich in der Nähe der Küste. Zeige und nenne die bedeutendsten Städte des Küstenlandes! Hammerfest, Drontheim, Bergen, Stavanger, Kristiania usw. Bestimme die Lage dieser Städte! — Wiedergabe. Erwerbsverhiiltnisse. Die Erwerbsverhältnisse sind auf dem skan- dinavischen Gebirgslande sehr ungünstige. In den höher gelegenen Gebieten sind die Bewohner auf Viehzucht und Waldwirtschaft angewiesen. Infolge des Holzreichtums blüht in dem Gebirgslande das Holzgewerbe. In den ausgedehnten Wäldern werden die Kiefern und Tannen gefällt und auf den Bächen verflößt. Die zahlreichen Säge- werke, die durch die Wasserkraft der Flüsse getrieben werden, zerschneiden die Stämme zu Brettern und Balken. In Holzschleisereien wird aus dem Holz der Faserstoff hergestellt, der zur Papi erbe reitung dient. An verschiedenen Stellen des Gebirgslandes werden Silber-, Nickel-, Eisen- und Kupfererze aus der Erde hervorgeholt. Aus- geführt werden große Mengen von Bausteinen (Granit, Marmor usw.) und Erzen, aber auch viel Bauholz. — Wiedergabe. Sachliche Besprechung und Vertiefung: 1. Wie ist es zu erklären, daß das skandinavische Gebirgsland so reich an Schneefeldern und Gletschern ist? Reiche Niederschläge —- diese kommen meistens als Schnee herab — der Schnee bleibt auf den Hochflächen (Fjelden) jahraus, jahrein liegen — am Tage schmilzt er an der Oberfläche — in der Nacht gefriert er und verwandelt sich in Eis.
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