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1911 -
Goslar a. Harz
: Danehl
- Autor: Riebandt, Johannes
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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nialwaren, wie Tabak, Tee, Baumwolle, Reis, Zuckerrohr usw. Diese
Waren wurden von Portugal aus nach dem europäischen Festlande ver-
sandt und brachten dem Lande ungeheure Geldsummen ein. Infolgedessen
gehörte auch Portugal in jener Zeit zu den größten, reichsten und
angesehensten Staaten der Welt. — Wiedergabe.
Sachliche Besprechung «nd Uertiefung:
1. Wie kam es, daß gerade Spanien einen großen Teil der neuen
Welt unter seine Herrschaft brachte? Die Spanier waren kühne Seefahrer —
Amerika lag nicht weit von Spanien usw.
2. Inwiefern konnte mit Recht Kaiser Karl V. behaupten, daß in
seinem Reiche die Sonne nicht untergehe? —
3. Welche Vorteile brachten die großen Entdeckungen a) Spanien — b) Por-
tugal? —
4. Wie ist es zu erklären, daß in jener Zeit ein großer Teil von
Italien unter Spaniens Herrschaft stand? Italien war im Mittelalter durch
die Kriege sehr zerrüttet und geschwächt, daher konnten es die Spanier leicht unter-
werfen usw.
Tv. Wie steht es heute mit der Macht und Größe Spaniens und
Portugals?
Spaniens und Portugals gegenwärtige Macht und Größe.
Spanien hat seine frühere Machtstellung eingebüßt. Trotz seiner
günstigen Lage und trotz seiner Größe gehört es heutzutage nicht in die
Reihe der europäischen Großmächte. Es ist eine Macht zweiten
Ranges geworden. Auch den großen überseeischen Besitz hat es ver-
loren. Andere Völker haben die meisten ausländischen Besitzungen der
Spanier an sich gebracht. Nur armselige Reste jenes gewaltigen Kolonial-
besitzes sind den Spaniern geblieben und zeugen von ihrer einstigen Macht
und Größe. Spanien besitzt jetzt von den auswärtigen Besitzungen nur
noch die Kanarischen Inseln und einen schmalen Streifen an der
Westküste von Afrika, sowie die Insel Fernando Po im Busen von
Guinea (zeigen!). Ebenso steht Spanien als Handelsmacht nicht mehr
auf der einstigen Höhe. Seine Handelsflotte steht sowohl an Zahl
der Schiffe, als auch an Tonnengehalt denen der meisten Staaten Europas
nach, wird sogar an Zahl von der Handelsflotte Dänemarks über-
troffen. Auch auf dem Weltmarkte hat Spanien seine bedeutende
Stellung eingebüßt. Dies geht namentlich aus der Ein- und Ausfuhr
des Landes hervor. Es wird hierin sogar von der kleinen Schweiz
übertroffen. Die Ein- und Aussuhr des Landes beträgt ein Drittel des
Wertes der deutschen Ein- und Ausfuhr und noch nicht einmal ein
Zehntel der Ein- und Ausfuhr Großbritanniens. Woraus geht es hervor,
daß Spanien seine einstige Machtstellung und Bedeutung verloren hat? —
Aber auch Portugal hat seine frühere Macht und Größe eingebüßt.
Wohl besitzt es noch heute einige Gebiete in Afrika und Asien; aber
einen großen Teil der wichtigsten ausländischen Besitzungen hat es ver-
loren. Seine Bedeutung als Seemacht ist längst dahin. Der Handel
Portugals ist vernichtet, und die Ein- und Ausfuhr des Landes ist sehr
gering. Es wird hierin sogar von Rumänien (zeigen!) übertroffen. In-
wiefern können wir sagen, daß auch Portugal seine frühere Machtstellung und Bedeutung
eingebüßt hat? —