1911 -
Goslar a. Harz
: Danehl
- Autor: Riebandt, Johannes
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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2. Warum gräbt man die verschütteten Städte aus? Durch sie ist
genau zu erfahren, wie die Römer vor 2000 Jahren ihre Städte gebaut haben, welche
Einrichtungen ihre Häuser hatten, welche Gerätschaften sie brauchten, und welche Sitten
damals herrschten. Manche Dinge sind noch sehr gut erhalten, so daß man glauben
könnte, sie seien erst neu gefertigt worden. Die Malereien an den Wänden sind frisch;
an den Mauern kann man lesen, welches Schauspiel zu der Zeit dem Volke am
Theater gegeben wurde usw.
3. Wie kommt es, daß sich am Abhänge des Vesuv immer wieder
Menschen ansiedeln? Die verwitterte ausgeworfene Lava bildet eine überaus frucht-
bare Erde, in welcher Weinreben, Oliven, Zitronen usw. gedeihen. Darum wird immer
von neuem der Boden bepflanzt usw.
4. Hegen die Bewohner keine Furcht vor einem neuen Ausbruch
des Vesuv? Der Italiener ist überaus sorglos; er tröstet sich damit, daß gefährliche
Ausbrüche doch sehr selten stattfinden und daß, wenn ein gefahrbringender Ausbruch
sich wirklich ereignen sollte, der Lavastrom doch nicht gerade über sein Besitztum zu
laufen brauchte, sondern auch an einem andern Teile des Berges herabrinnen könne.
So ist der Ort Torre dell Annunziata am Vesuv 11 mal von Lavaströmen zer-
stört und 11 mal wieder aufgebaut worden.
5. Woher mag es kommen, daß bei den Ausbrüchen des Vesuv
selten Menschenleben zu beklagen sind? Der Ausbruch kündigt sich schon Tage
vorher an (unterirdisches Getöse, Erschütterung des Bodens, mächtige Rauchwolken usw.),
die Bewohner werden so auf die Gefahr aufmerksam gemacht; der Lavastrom rückt in
der Regel nicht schnell vor usw.
Rcggio. In Süditalien merken wir noch die Städte Reggio
(reddscho), Küstenstadt an der Straße von Messina, Cosenza, kleine
Stadt am Busento (Gedicht: „Das Grab im Busento" — Platen), und
Salerno, am Golf von Salerno und auf der schönen Halbinsel Sorrent,
früher eine berühmte Universitätsstadt, jetzt eine mittelmäßige Hafenstadt
(40000 Einwohner). — Wiedergabe.
Sachliche Besprechung und Anwendung:
1. Wie kommt es, daß die Küste Kampaniens so reich an Buchten und Hafen-
Plätzen ist? Steilküste usw.
2. Weise nach, daß der Vesuv eine ständige Gefahr für die Ebene bildet! —
3. Warum hat man Kompanien das „Paradies der Hölle" genannt?
4. Wie kommt es, daß trotz des Reichtums der Natur doch große Armut
herrscht? —
5. Warum halten die Lazzaroni sich zumeist auf den Straßen auf? —
6. Inwiefern ist die Bearbeitung des Bodens der Ebene schwierig? Terrassen-
förmiger Aufbau des Bodens usw.
7. Woher rührt der tiefblaue Himmel und die klare Luft Süditaliens? —
8. Warum werden die Inseln Capri und Jschia von Fremden viel aufgesucht?
Schönheiten, Naturmerkwürdigkeiten usw.
Zusammenfassung und Einprägung.
Die Ostküste Italiens.
Kehrxiel: Wir wollen noch kurz einen Blick auf die Ostküste
Italiens werfen und sehen, ob sie dieselben Vorzüge wie die Westküste hat.
Beschaffenheit. Italiens Ostküste kann sich in keiner Weise mit der
Westküste messen. Bis zum „Sporn" (zeigen!) hin ist ein Küsten-
land kaum vorhanden, da der Apennin nahe an das Meer tritt. Der
Sporn wird von dem Gebirge Monte Gärgano (1100 m — Harz)
ausgefüllt, das aus steil aufgerichteten Kalkschichten besteht. Südlich da-
von liegt die Apulische Ebene, einst sehr fruchtbar, jetzt ein dürftiges
Weidegebiet. Der „Absatz" — die Halbinsel Apulien — ist zu großen