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1888 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes, Schuster, Ignaz
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Die klimatischen Zonen.
Da Erdgürtel von verschiedener geographischer Breite (wegen
ungleichen Einfalls der Sonnenstrahlen u. s. w.) in ungleicher Weise
von der Sonne erleuchtet und erwärmt werden, so war die Ein-
teilung der Oberfläche unseres Planeten in klimatische Zonen von
selbst gegeben.
Der Erdgürtel, welcher sich zwischen den beiden Wendekreisen
erstreckt, empfängt die Sonnenstrahlen am wenigsten schief, bezw.
senkrecht. Nach physikalischen Gesetzen wird ihm daher die größte
Wärmemenge zu teil, und man nennt ihn mit Recht Gürtel des
heißen Klimas oder „heiße Zone". Hier ist ein Wechsel der Jahres-
zeiten weniger merklich als in den übrigen Gebieten der Erde; denn
zwischen den Wendekreisen oder „Tropen" sind die Tageslängen nur
wenig verschieden und sieht man die Mittagssonne nur wenig vom
senkrechten Stande am Himmel abweichen. Für die Gegenden des
Äquators beträgt die größte Abweichung des Sonnenstrahls von
der senkrechten Richtung nur 23 „Unter den Tropen" herrscht
ein ewiger Sommer, dessen Hitze jedoch durch gewaltige Regengüsse
periodisch gemildert wird.
Die von den beiden Polarkreisen eingeschlossenen Gebiete em-
pfangen die Sonnenstrahlen schiefer als andere Teile der Erdober-
fläche. Sie erhalten also die geringste Wärmemenge und heißen
darum „kalte Zonen". Hier giebt es nur zwei Jahreszeiten: einen
langen, strengen Winter und einen kurzen Sommer. Der letztere
wird trotz des so schrägen Einfalls der Sonnenstrahlen infolge
des lange ununterbrochenen Sonnenscheins wärmer als man glau-
den möchte, doch bezwingt er nur in günstig gelegenen Thälern
die ungeheuren Schnee- und Eismassen, welche der lange Winter
anhäufte.
Zwischen dem nördlichen Polar- und dem nördlichen Wende-
kreise („des Krebses") liegt die „nördliche gemäßigte Zone". Sie
nimmt die Sonnenstrahlen schiefer auf als die heiße und weniger
schief als die kalte Zone. Daher empfängt sie auch eine geringere,
„gemäßigtere" Wärme als die heiße Zone. Hier macht sich der