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1888 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes, Schuster, Ignaz
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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gliedert. — Von größeren Inseln sind zu nennen: die Gruppe der
Lofoten im Nördlichen Eismeer und die Inseln Aland und Got-
land in der Ostsee.
Ii. Der größte Teil der Halbinsel ist von einem Massen-
gebirge bedeckt, welches man gewöhnlich die skandinavischen
Alpen oder das skandinavische Hochland nennt. Es ist das aus-
gedehnteste Gebirge Europas, indem sein Flächenraum nochmal so
groß als der der mitteleuropäischen Alpen ist. An Höhe steht es
jedoch weit hinter diesen zurück; der höchste Gipfel — Galdhöpig —
erreicht kaum 2600 m. Die weitausgedehnten Hochflächen (Fjelde)
stürzen gegen Westen steil zum Meere ab; gegen Osten über senken
sie sich stufenförmig zu einem nach Süden an Breite zunehmenden
Tieflande.
Iii. Infolge dieser Bodengestaltung können sich nur auf der
Ostseite der skandinavischen Halbinsel größere Flüsse entwickeln.
Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums des starken Gefälles
und vieler Wasserfälle halber nur teilweise schiffbar. Die bedeu-
tendsteu Flüsse sind: Tornea-Elf, Dal-Elf, Klar-Elf und Glommen.
— Unter den zahlreichen Seen sind die größten der Wener-, Wetter-
und Mälarsee.
Iv. Das Klima der skandinavischen Halbinsel ist im Westen
infolge der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in
allen anderen Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer
gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst
noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Im
skandinavischen Hochlande sind weite Flächen mit Gletschern und
ewigem Schnee bedeckt.
Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden der Acker-
bau, in Norwegen hingegen Viehzucht nebst Fischerei (He-
ringe, Stockfische). Von großer Bedeutung ist der Bergbau ans
Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die
unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebau-
baren Bodens bedecken. — Die Industrie beschäftigt sich vor-
nehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Drechslerei,
Zündholzfabrikation) und des Eisens (Maschinen, Werkzeuge, Waffen).