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1888 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes, Schuster, Ignaz
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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sächlich Thee, Seide und Seideuwaren, Tabak, Baumwolle, Reis,
Rhabarber, Porzellan und Papier.
Die Chinesen, neben den Japanesen das vornehmste Volk der
mongolischen Rasse, sind begabt, arbeitsam, friedfertig, höflich und
mäßig, dabei aber auch betrügerisch und voll hochmütiger Ver-
achtung gegen alles Fremde. Unter den noch bestehenden Kultur-
völkern sind die Chinesen das älteste. Viele der wichtigsten Er-
findungen kannten sie schon lange vor den Europäern. Aber auf
der einmal erreichten Stufe sind die Chinesen seit Jahrhunderten
stehen geblieben, weil sie in blinder Verehrung zur Vergangenheit auf-
schauten und in dünkelhafter Selbstüberschätzungsich bis in die neueste
Zeit von allen anderen Völkern abschlössen. Erst seit 1842 ist China
teilweise den Ausländern geöffnet. Unaufhaltsam dringen nunmehr
europäische Einrichtungen im Lande ein. Die Erbauung von Eisen-
bahnen ist nur noch eine Frage der Zeit.
Herrschende Religion ist die heidnische. Infolge rastloser
Thätigkeit besonders katholischer Missionäre zählt China jetzt schon
trotz vielfacher Verfolgung weit über 1 Million Christen.
China ist ein unumschränktes Kaiserreich. Der Herr-
scher, „der Sohn des Himmels", vereinigt in sich die höchste weltliche
mit der höchsten geistlichen Gewalt. — Das Land wird in 18 Pro-
vinzen eingeteilt, welche unter fast ganz selbständigen Statthaltern stehen.
Das eigentliche China soll angeblich über 60 Städte mit mehr
als V2 Million Einwohnern zählen; doch ist die Bevölkerungsangabe
sehr schwankend. Gewiß ist, daß das Mündungsgebiet der beiden
Hauptströme so dicht bevölkert ist, wie kein anderes Land der Erde.
Ein Teil der Bewohner lebt hier ständig auf Flößen im Wasser.
Bei solcher Übervölkerung treten trotz der Fruchtbarkeit des Bodens
oft Hungersnot und Seuchen auf. Viele Chinesen wandern deshalb
nach Indien, Amerika und Australien aus.
Die wichtigsten Städte Chinas sind:
Peking (mit über l4/a Millionen Einwohnern) ist die nörd-
liche Haupstadt.
Tientsin (mit fast 1 Million Einwohnern) ist die Hafen-
stadt für Peking.