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1. Erdkunde
1888 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
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1. Erdkunde 
- S. 190
1888 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
190
Herrschende Religion ist zur Zeit noch die heidnische.
Das Christentum mar zwar schon um die Mitte des 16. Jahr-
hunderts vom hl. Franziskus Aaverius eingeführt worden und hatte
sich in der folgenden Zeit weit ausgebreitet. Gegen Ende des
17. Jahrhunderts wurde es aber durch heftige Verfolgungen wieder
ganz ausgerottet. Im Vereine mit europäischer Gesittung dringt
es nunmehr mit unaufhaltsamer Kraft vorwärts.
Japan ist ein konstitutionelles Kaiserreich. Der Herr-
scher, Mikado genannt, ist zugleich weltliches und geistliches Oberhaupt.
Die wichtigsten Städte sind:
Tokio (Peddo) auf der Insel Nipon mit über 1 Million
Einwohnern, die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere See-
schiffe nicht gelangen können, entstand der Vorhafen Jokohama
(71 000 Einwohner), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto
(263000 Einwohner) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. —
Osaka (360000 Einwohner) die Seehandelsstadt für Kioto. —
Nagasaki auf Kiusiu vermittelt hauptsächlich den Verkehr mit
China.
Südasien.
Hinterindien.
Hinterindien, die südöstliche Halbinsel Asiens, hat wie die
Balkanhalbinscl eine sehr reiche Küstengliederung. Im Innern
ziehen mehrere hohe Gebirge von Norden nach Süden, wodurch die
Halbinsel in vier Ebenen geschieden wird, die von mächtigen
Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und
Jrawadi.
Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel
ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie
in Vorderindien. (S. Seite 193!) Das Mineralreich liefert
gutes Zinn, herrliche Edelsteine, Platina, Kupfer, Eisen re. und in
ungeheuren Mengen Steinöl.
Die Bevölkerungsverhältnisse sind noch sehr dunkel; denn der
nördliche Teil der Halbinsel gehört zu den unbekanntesten Gebieten
der Erde. Die Zahl der Bewohner schätzt man auf ungefähr