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1. Erdkunde - S. 286

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
286 Hemde angethan sind. Die Erwachsenen schlafen in ihren Kleidern, aus denen sie oft viele Wochen nicht herauskommen. Die Kinder sind bis zum 15. Jahre immer barfuß; und je junger das Kind, desto weniger Kleider bekommt es. Die Ursache dieser entsetzlichen Armut liegt zumeist in der jahrhundertelangen Mißhandlung und Ausbeutung der christlichen Bosniaken durch die Türken. Als diese das Land völlig erobert hatten, trat fast der ganze grundbesitzende Adel zum Islam über, die große Menge des Volkes aber blieb der griechischen Kirche treu. Durch den schmählichen Abfall vom väterlichen Glauben er- warb der bosnische Adel bedeutende Vorteile. Er erhielt die aus- gedehntesten Vorrechte und konnte das christliche Volk in jeder Weise, besonders aber durch unerschwingliche Abgaben, bedrücken. Dieses hielt aber trotzdem am christlichen Glauben fest. Mehrfache Ver- suche, das türkische Joch abzuschütteln, mißlangen; doch hatte der letzte einen Erfolg. Im Jahre 1878 wurden Bosnien und die Herzegowina unter österreichische Verwaltung gestellt, nachdem der blutige Widerstand, den die fanatische mohammedanische Bevölkerung leistete, niedergeworfen worden war. Seitdem verbessern sich all- mählich die Verhältnisse der armen christlichen Bosniaken. (Nach Grube und P. Franz) Worn. Are Mterskirche und der Vatikan. Wenn man den Tiber auf der Engelsbrücke überschreitet, so gelangt man — an der mächtigen Engelsburg vorbei — durch keiueswegs schöne Straßen auf den Petersplatz, der durch seine groß- artige, einfache Schönheit auf den tiefen Eindruck vorbereitet, welchen Sankt Peters hehrer Tempel auf den Besucher macht. Der unge- heure Platz wird von 284 hohen Säulen umschlossen, welche 162 kolossale Heiligenstatuen tragen. In der Mitte steht ein 25 in hoher ägyptischer Obelisk, zu dessen Seiten die rauschenden Wasserstrahlen zweier großen Springbrunnen emporsteigen. An der Westseite dieses herrlichen Platzes erhebt sich die St. Peterskirche (San Pietro in Vaticano), der größte und prachtvollste Tempel nicht nur Roms, sondern des ganzen Erdkreises (Fig. 44).
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