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1888 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes, Schuster, Ignaz
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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deutendsten italienischen Wialer vertreten. Sie enthält das letzte
und berühmteste Bild Rafaels, die Verklarung Christi, ein Gemälde
von wunderbar machtvoller Wirkung; noch vor der Vollendung
seines Werkes hatte den unvergleichlichen Meister der Tod ereilt.
Außerordentlich reichhaltig sind das etruskische und ägyptische
Museum, ferner die Sammlungen von Denkmälern des christlichen
Altertums, von Inschriften und Münzen; die Antikensammlung
endlich ist die erste der Welt. Sie enthält unter vielem anderen
die herrliche Statue des Apollo vom Belvedere und die Gruppe des
Laokoon mit seinen Söhnen, Bildwerke, welche zu dem Edelsten und
Großartigsten gehören, was uns von der Kunst der alten Griechen
erhalten ist. (Nach Molitor, Daniel u. a.)
Wenedig.
Die Entstehung Venedigs reicht in die Zeit der Völkerwande-
rung zurück. Als nämlich Attila mit seinen Hunnenscharen um
die Mitte des fünften Jahrhunderts n. Chr. in Italien einbrach
und die Stadt Aquileja am Adriatischen Meere zerstörte, flüchteten
sich die Bewohner auf die nahen Inseln (Lagunen), und hier ent-
stand im Laufe der Jahrhunderte die wunderbare Wasserstadt, die
Beherrscherin des Mittelmeeres und Hauptstadt der Republik, welche
im Mittelalter eine unglaubliche Blüte erlebte. Venedigs Macht
war sprichwörtlich. Mit der Entdeckung Amerikas und der Auf-
findung des Seeweges nach Indien nahm aber der Handel einen
anderen Weg. Rasch verfiel die Stadt, und an die frühere Größe
erinnern nur mehr die herrlichen Kirchen und Paläste.
Venedig ist auf mehr als 100 kleinen Inseln erbaut; doch liegt
der weitaus größte Teil der Stadt auf der Insel Rialto, welche
von vielen Kanälen durchschnitten ist, deren größter der 8-förmig
gekrümmte Canale Grande ist. Das allgemeine Verkehrsmittel
bilden die Gondeln. Um dem übermäßigen Luxus vorzubeugen,
war im 15. Jahrhundert für dieselben eine einfache Form und
schwarzer Anstrich vorgeschrieben worden. Die Gondoliere verstehen
das pfeilschnell dahinschießende Fahrzeug mit bewundernswerter Ge-
schicklichkeit zu lenken.