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1909 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Die Außereuropäischen Erdteile.
B. Afrika als Ganzes.
Raumderhältnisse, Gebirge, Gewässer. (Welche einzige größere
Einbuchtung fällt im Küstenbilde Afrikas auf? Neune kleinere Buchten,
die Halbinseln und Juselu!) Afrika läßt sich iu zwei große Gebiete, in
Nord- und Südafrika zerlegen. (Welche Gestalt hat Nord-, welche Süd-
afrika?) Afrika mißt von N nach S 8000, von W nach 0 7500 km.
Die Größe des Erdteils betrügt 30 Mill. qkm (Vergleich mit Europa!)
(Zeichue die Küstenumrisse Afrikas!)
Dem einförmigen Küstenbilde Afrikas entspricht ein einförmiger
Bau seiner Oberfläche. Sowohl Nord- als mich Südafrika bildeu
eilt riesiges Tafelland, eine hochgehobene Gebirgsplatte. Südafrika
liegt durchschnittlich 1000 m, Nordasrika nur halb so hoch. Für deu
ganzen Erdteil wird diese zu 650 m angenommen. Die Ränder der
Tafelländer sind meistens etwas ausgewulstet. Die bedeutendsten
Gebirge Afrikas sind der Atlas und das Hochgebirge von Abessinien,
der höchste Berggipfel ist der 6000 m hohe Kilimandscharo.
Afrika hat bedeutende Ströme. Der längste Strom ist der Nil,
der wasserreichste der Kongo. Andere bedeutende Ströme sind der Niger,
Sambesi, Senegal, Oranje und Schari. (In welchen See mündet der
Schari?) Auch große Seen besitzt Afrika. Die größten sind der
Viktoria-See, der Tanganjika-See, der Njassa und der Tschad-See.
Entstehung. Der Atlas ist das einzige größere Faltengebirge Afrikas.
Er bildet die Fortsetzung der Apenninen, ist also ein Glied des großen südeuro-
päischeu Faltengebirges.
In der Sahara zeigen zwar die untersten Gesteinsschichten Faltung; die
oberen haben aber eine wagerechte Lagerung. Das Oberflächenbild der Sahara
wurde durch Hebungen und Senkungen umgestaltet. Die tunesischen Schotts
und die meisten Oasen siud durch Einbrüche entstanden. Durch die Trockenheit und
den jähen Wechsel zwischen Erhitzung und Abkühlung wurde iu der Wüste die
Zerstörung des Gesteius sehr beschleunigt. Auch der Wind förderte diese.
Es bildeten sich die Stein- und Sandwüsten.
Auf dem Hochlaud vou Ost afrika fanden graben förmige Ein-
senklingen statt. Diese laufen von 8 nach N. In ihnen bildeten sich lang-
gestreckte Seen. Durch einen grabenförmigen Einbruch entstand auch das Rote Meer
und dadurch die Trennung zwischen Afrika und Asien.
Südafrika bildet eiue große Urgesteinstafel, die Insel Madagaskar
einen hohen, von dieser abgetrennten Horst.
Die vulkanische Tätigkeit hat namentlich in Ostafrika großartige
Spuren hinterlassen. Durch sie wurden gewaltige Vulkane und das Alpenland
Abessinien aufgebaut. Auch iu Westafrika gibt es eiue vulkanische Linie, auf der
z. B. das Kameruu-Gebirge und zahlreiche vulkanische Inseln entstanden.