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1. Illustrierte Geographie und Geschichte von Württemberg - S. 30

1901 - Stuttgart : Lung
— 30 — Den armen Kranken wurden ärztliche Behandlung und Arzneien unent- geltlich zu teil. Es wurden errichtet: Speise- und Beschäftigungsanstalten, die Zentralleitung des Wohlthätigkeitsvereins, Industrieschulen, die württembergische Sparkasse, die Katharinenschule sowie das Katharinenstift in Stuttgart (jene zur Erziehung armer Mädchen, diese für die Töchter aus den gebildeten Ständen). Der Tod der edlen Königin am 9. Januar 1819 wurde deshalb vom ganzen Volke schwer empfunden. Zu ihrem Andenken gründete die Stadt Stuttgart das Katharinen Hospital. Im Jahre 1819 wurde dem Lande eine Verfassung gegeben, welche der Regierung ihre wohlthätige Mitwirkung, dem Volke seine gesetzmäßige Freiheit und dem ganzen Vaterlande eine glückliche Zukunft sicherte. Eine Menge von Verbesserungen und Einrichtungen im Staate stand damit in Verbindung. Das Land wurde in 4 Kreife und 64 Oberämter eingeteilt; die Ver- waltung wurde von der Rechtspflege getrennt, das Forstwesen verbessert, das Militärwesen umgestaltet, besonders aber die Landwirtschaft, für welche Wilhelm, „der König der Landwirte", eine besondere Vorliebe hatte, durch Veredelung des Viehschlags, dnrch Errichtung der laud- und forstwirtschaftlichen Akademie zu Hohenheim sowie der Ackerbauschulen zu Ellwangen, Kirchberg, Ochsen- hausen und durch Begründung des landwirtschaftlichen Festes zu Cannstatt („Volks- fest") in einer Weise gefördert, daß sie sich zu einer nie gekannten Höhe erhob. Gewerbe und Handel hob er durch Einführung der Dampf- schiffahrt aus dem Vodeusee (1824), aus dem Neckar vou Heilbroun abwärts (1841), durch deu Bau von Eisenbahnen (erste Strecke von Cannstatt bis Untertürkheim 1843), durch Errichtung der Zentral- stelle für Gewerbe und Handel (1848) und dnrch die Gesetze über die Gewerbefreiheit (1862). In Wilhelmsglnck und Fried- richshall wurden (1822 und 1829) Salinen eröffnet, aus denen das Volk besseres und billigeres Salz bekam. Die evangelische Kirche erhielt (1842) das neue Gesaug- und Kircheubuch: die Katholiken Württembergs wurden dem (1828) neugegründeten Bistum Rottenburg unterstellt; für die Heranbildung ihrer Geistlichen wurden die Konvikte in Ehingen und Rottweil sowie das Wilhelmsstist iu Tübingen eingerichtet. Auch die Rechtsverhältnisse der Israeliten wurdeu neu geordnet. Zu besserer Bilduug des Volkes wurdeu iu allen größeren Städten Realschulen eingerichtet. 1825 wurde das katholische Schul- lehrersemiuar in Gmünd, 1843 das zweite evangelische in Nürtingen eröffnet. In Stuttgart entstand eine Gewerbeschule, aus der sich die jetzige polytechnische Hochschule entwickelte, die Tierarznei- und die Bau- gewerkeschule, die Kunstschule und das Kunstgebäude zur Pflege der bildenden Künste. Für die Taubstummen- und Blindenerziehnng wurdeu Anstalten in Gmünd, Eßlingen (jetzt Bönnigheim) und Nürtingen ins Leben gerufen, und viele Rettungsanstalten wurdeu von der Nachfolgerin der Königin Katharina, der im Wohlthun ebenso unermüdlichen Königin Pauline, teils gegründet teils gefördert. Bei der Jubelfeier der 2 5jährigen Regierung des Königs (1841) zeigte sich der Dank und die Anhänglichkeit des württembergischen Volkes an sein Fürstenhaus im schönsten Lichte (Errichtung der Jubi-
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