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1895 -
Hannover [u.a.]
: Hahn
- Autor: Wiermann, A.
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Hannover
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Hannover
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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dieses ist aber seit hundert Jahren in eine weit berühmte Porzellan-
fabrik umgewandelt worden.
Das .schräg gegenüberliegende frühere Kloster Corvey wurde
von Ludwig dem Frommen (von 814—840 Kaiser) gegründet und
ist mit dem noch älteren Städtchen Höxter durch eiue lange Kastanien-
allee verbunden. Das Kloster hat der Herzog von Ratibor angekauft
und zu einem Schlosse umbauen lassen. Stadt und Kloster gehören
zu der Provinz Westfalen.
Holzminden, an der Nordgrenze des Sollings auf braun-
schweigischem Gebiete gelegen, hat eine gnt besuchte Baugewerkschule.
Au den Solling grenzt nördlich das dreieckige Voglergebirge
mit seinen der Weser zugekehrten, zerrissenen Felswänden. Seine
mächtichste Felswand, der „Breite Stein", ist 209 m hoch. Diesem
gegenüber liegt die Teufels- oder Steinmühle, gleich einem Schwalben-
neste eng an den Felsen gebaut, und ein starker Wasserstrahl aus der
Felsspalte treibt ihr Mühlenrad. Zwischen diesen Felsen hüben und
drüben peitscht die Weser schäumend die in dem Flußbette zerstreut
liegenden Steinblöcke. Die Ruine oberhalb des hannoverschen Fleckens
Polle am linken Weserufer war einst eine stattliche Ritterburg. Alle
Herlichkeit ist aber vergangen, und Mauer und Wall sind eingestürzt.
Der waldreiche Ith, nördlich vom Voglergebirge, tritt etwas weiter
von der Weser zurück, und von seinen Bergen erscheint uns die Weser
wie ein Silberstreifen, welcher sich von hier bis Hameln zwischen grünen
Wiesen hindurch schlängelt.
Dritter Tag:
Die Stadt Hameln.
Hameln verdankt seine Anziehungskrast für den wandernden
Naturfreund den Vorbergen des Süntels am rechten Weserufer und
dem mit herrlichen Anlagen geschmückten Ohrberg nebst dem schön
bewaldeten Klüt am linken User.
Mit Recht singt der Dichter vom Klüt, dem Lieblingsberge der
Sänger:
„Hier Hab ich so manches liebe Mal
Mit meiner Lante gesessen,
Hinunterblickend ins weite Thal,
Mein selbst und der Welt vergessen.