Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 20

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 20 — roten Ziegeldächer der zahllosen Einzelhöfe. Äcker und Wiesen wechseln ab mit Wäldern aus Tannen, Eichen und Buchen. Nur wenig Heide, Sumpf und Moor erblickt das Auge, am meisten wohl noch im Thal der Hase, besonders westlich 'von Osnabrück. Im Kreise Melle schaut an unserer östlichen Grenze der Kirch- türm und die Windmühle von Riemsloh freundlich von der Höhe ans die Eisenbahn herab; südlich davon, noch näher unserer Grenze, liegen St. Annen und Neuenkirchen (bei Melle). Westwärts weiter wandernd queren wir das Thal das Violenbaches und kommen nach Wellingholzhausen. Dieses Dorf ist rings von prächtigen Bergen und schattigen Wäldern umgeben und wird gern von rüstigen Fußwanderern ausgesucht. In der Nähe entspringt am Steinbrink die Hase inmitten eines Tannenwäldchens. Nördlich von Wellingholzhausen, am Rande der Berge, nicht weit von der Bahn, liegt das Gut Ges- m o l d und daneben das Torf mit feiner auffallenden runden Kirche. Noch weiter westwärts zeigt uns die Karte wieder zwei Herr- lieh gelegene Kirchdörfer, Borgloh und Holte. Bei letzterem sind aus waldiger Höhe noch die wenigen Reste der alten Holter Burg sichtbar. Hier hauste früher ein Geschlecht mächtiger Grafen, die Schutzherren der Johauuiskirche iu Osnabrück waren (Holt- straße). Später wurden sie Raubritter, und im Jahre 1144 wurde ihre Burg vom Bischöfe von Osnabrück zerstört. Von Holte ist es nicht mehr weit bis zur Doppelgemeinde Bissendors - Achelriede, beide mit schöner neuer Kirche, vou denen die erstere katholisch, die letztere protestantisch ist. Zum Schluß nennen wir noch 4 im Innern der Berge ge- legene Orte, welche in südlicher Richtung vou Osnabrück aus in 1^/2—2 Stunden zu erreichen sind: Kloster Ösede, dessen altes Kloster jetzt teilweise als Schule gebraucht wird (iu der Nähe be- finden sich alte Kohlenbergwerke), Dorf Ösede, danebeu Georgsmarienhütte, und weiter in den Bergen das freund- lich gelegene Hage n. Die G e 0 r g s M a r i e n h ü t t e ist ein gewaltiges Eisenwerk. Den Besitzern desselben gehört auch das Stahlwerk zu Osnabrück, der Piesberg mit seinen Kohlen und Pflastersteinen, der Hüggel mit seinem Eisenstein, sowie ein Kohlenbergwerk bei Werne in Westfalen n. s. w. Auf der Georgsmarienhütte wird der Eisen- stein geschmolzen, um daraus das Eisen zu gewinnen. Aus den Schlacken macht man die grauen Ziegelsteine sowie Cement. Auf dem Stahlwerk wird das Eisen zu Stahl gehärtet und zu Schienen, Eisenbahnrädern und vielen anderen Dingen verarbeitet, mausende von Arbeitern verdienen dadurch ihr tägliches Brot. Die Hütte hat eine eigene Bahn nach Hasbergen und nach Ibbenbüren. In ihrer Nähe sind in den Bergen hübsche Anlagen gemacht, und aus der Höhe steht ein Aussichtsturm. Im Sommer kommen täg- lich, besouders aber Sonntags, viele Besucher von Osnabrück und von Münster hierher, um sich an der wunderschönen Umgegend zu erfreuen.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer