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1. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 40

1917 - Aachen : Jacobi
40 7. Die Kanzel-Lei bei Nideggen. In der Klause auf dem Schloßberge wobnte ein frommer Eremit, der in des Waldes Einsamkeit dem Herrn diente. Jeden Sonntag verkündete er von dem Schlößchen aus dem zahlreich herbeiströmenden Volke der Umgegend Gottes Wort und ermahnte es zu einem siommen Lebenswandel. Satan aber, der Feiud alles Guten, fand an dem verdienstvollen Willen des frommen Bruders wenig Gefallen und beschloß, ihm ein Ziel zu setzen. An einem Feiertage lag der Bruder krank und matt in seiner Klause und vermochte nicht den Felsen zu besteigen. Diese Gelegenheit benutzte der Höllenfürst, um Unkraut unter den Weizen zu säen. Er nahm Gestalt und Stimme des Binders an und bestieg als „Wolf im Schafskleide" die Kanzel. Erstaunt vernahm das Volk die nie gehörten Lehren und äußerte laut seinen Unwillen. Als der Waldbrnder seine Stimme vom Felsen erschallen hörte, ward ihm merkwürdig zumute. Unter den größten Anstrengungen schleppte er sich in die Nähe des Felsens und sah zu seinem Entsetzen seine eigene Gestalt auf der Höhe stehen. Aber bald erkannte er den Bösen. Er ergriff ein Kruz'six und hielt es dem Betrüger hin. Dieser fprang, von Angst und Furcht ergriffen, mit einem gewaltigen Satze in jene Schlucht hinab, die nun „Teufelsschlucht" heißt. Die Spuren seiner Füße, auch die des Pferdefußes, sind heute noch zu sehen. Die Höhle aber, in der die schwarze Majestät verschwand, heißt Teufelsloch. 8. Der Kartstein bei Eiserfey. Drei erpichte Kartenipieler fanden sich regelmäßig am Sonntage in einer Höhle zusamnieu, um während des Gottesdienstes sich dem Spiele zu ergeben. Es war an einem Ostersonntage, als die drei Gesellen wieder während der heiligen Handlung dem Spiele frönten und den hochheiligen Sonntag schändeten. Ein Fremder, der, anscheinend die wildromantischen Naturgebilde zu besuchen, sich um diese Zeit zu ihnen gesellte, wurde aufgefordert, am Spiele teilzunehmen. Der Unbekannte folgte dieser Einladung. Er verlor namhafte Summen, wodurch die Leidenschaft der Mitspieler sich anss höchste steigerte. Da entfiel einem der Cpielgenossen eine Karte. Beim Aufheben derselben bemerkte er, daß sie sich in der Gesellschaft des höllischen Bösen, des Teufels, befanden, den er an seinem Pferdefuße zu erkennen glaubte. In schrecklicher Angst, ihren Gewinn zurück- lassend, stoben die drei auseinander, um nie wieder die Höhle zu betreten. Dieser Sage verdanken Höhte und Fels den Namen „Kartstein". 9. Die Erdmännchen. In der Nähe von Malmedy wohnte ein Bäcker, der, wenn er am Abend den Teig angemacht hatte, stets am Morgen das Brot und die Wecken gebacken
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