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1. Griechische und römische Geschichte - S. 67

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Olympischen Spiele. Colon. Ii 2 23 3. 67 Allein mit der Entwicklung von Handel und Gewerbe ge-langten auch die Brger zu Wohlstand und Bildung. Sie ber-nahmen einen groen Teil der Kriegslasten und forderten dafr auch die Mitwirkung an der Leitung des Staates: so gerieten sie in Kampf mit dem Adel. Der Handwerksmann dagegen verarmte infolge der rasch aufkommenden Fabrikarbeit und der wachsenden Zahl der Sklaven, welche dazu verwendet wurden. So nahm die Verschuldung berhand; Darlehen aber erhielt man nur gegen hohen Zins und auf den Leib", d. h. gegen Selbst-Verpfndung des Schuldners, der bei Zahlungsunfhigkeit als Sklave verkauft wurde. 2. Dieses Schuldrecht hat Solon abgeschafft *), und zwar in ge-wissem Sinne mit rckwirkender Kraft: die Schuldsklaven wurden nach Mglichkeit auf Staatskosten freigekauft. Dazu fhrte er eine neue Mnze ein, die bei gleicher Geltung etwa ein Viertel weniger wert war als die alte; in diesen neuen Drachmen" (80 Pf.) durften die Schulden bezahlt werden. Das war die Seisachtheia", Lastabschttelung". 3. Die Leistungen gegen den Staat stufte Solon nach dem Ertrage des Grundbesitzes ab. Der Fnfhundertscheffler" hatte in Kriegszeiten ein dem Staat gehriges Kriegsschiff auszu-rsten, zu bemannen und zu führen; der Ritter" der zweiten Klasse diente zu Pferde, der Bauer der dritten, der ein eigenes Ackergespann hatte, zu Fu in schwerer Rstung als Hoplit": alles auf eigene Kosten. Die vierte Klasse, kleine Bauern und Geschftsleute mit geringem Besitz, bildeten eine leichte Truppe. An Volksversammlung und Volksgericht nahmen alle Klassen teil. Aber nur aus der ersten wurden die Archonten gewhlt. Den Archonten, die von jeher Volksversammlung und Volks-gericht leiteten, stand ein doppelter Rat zur Seite, woran das Staatsschiff im Sturm wie an zwei Ankern sicher ruhen sollte: der Areopag, ein Staatsgerichtshof, dessen lebenslange und unverantwortliche Mitglieder, gewesene Archonten, das politische Leben berwachten und auf dem Areshgel in nchtlicher Stunde schwere Verbrechen richteten; und der erst von Solon geschaffene Staatsrat der Vierhundert, der, vermutlich unter dem Vorsitz des Ersten Archonten, wie die Eerusie in Sparta alle Vorschlge zu erwgen hatte, die man der Volksversammlung zur Beratung und Beschlufassung vorlegen wollte. *) Vgl. Colons Gedichte in Geibels Klassischem Liederbuch. 5*
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