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1. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 54

1916 - Erfurt : Keyser
— 54 — errichtet worden. Es besteht aus einer großen Säule, die mit einem vergoldeten Adler gekrönt ist. Er regt wild seine Schwingen und richtet den Kopf aufmerksam nach Westen. Hier liegt das ewig unruhige Frank- reich, das seine Niederlagen nie vergißt. Etwas unterhalb des Säulen- knopfes hängt ein eherner Schild nebst Schwert und Lanze. Die Waffen sind mit einem Lorbeerkranz geziert. Die Säule gleicht der heiligen Eiche. Unter ihr begruben unsere Vorfahren ihre Helden, und an dem Stamme befestigten sie den Waffenschmuck der Tapferen. Der Fuß der Säule steht auf einem Würfel, dessen eine Seite mit dem Bildnis des alten Kaisers Wilhelm geziert ist. Die anderen Seiten zeigen die Wappen- schilder Preußens, Erfurts und Sachsens. Säule und Würfel stehen auf einem großen, viereckigen, steinsargähnlichen Unterbau. Seine Ecken sind mit den Bildern der großen Feldherren Kaiser Wilhelms I. geschmückt. Wir sehen hier Kaiser Friedrich Iii. und den Prinzen Friedrich Karl, den Großherzog von Mecklenburg und gegenüber den Reichskanzler Bismarck, den Feldmarschall Moltke und den König Albert von Sachsen, den General von Blumenthal und den Kriegsminister von Roon. Die Ecken des Unter- baues krönen altertümliche Rüstungen mit Helmen. Ihre reiche Federzier fällt breit auf Panzer und Gewaffen herab. Auf den Mittelfeldern des Unterbaues stehen folgende Inschriften: 1. Nordtafel: „Den gefallenen Offizieren und Mannschaften aus dem Bezirk der 15. Jnfanteriebrigade zum ehrenden Gedächtnis". 2. Südtafel: „Ehre ward Euch und Sieg, doch der Ruhm nur kehrte zurück". 3. Westtafel: „1866. Podol, Münchengrätz, Königgrätz, Preßburg, Langensalza". 4. Osttafel: „1870/71. Beaumont, Sedan, Paris, Epinay, Pfalz- bürg". Um die vier Kanonenrohre, welche man beim Kriegerdenkmal aufgestellt hat, blühen im Frühling und Sommer die Blumen in herrlichster Farbenpracht. Die Vögel singen und zwitschern ihre frohen Weisen, wohl auch zum Ruhme der deutschen Helden, denen die Denksäule gewidmet ist. Nach K. Lürtzing. 3. Unser Kaiserdenkmal. Gleich andern Städten hat auch unsere Vaterstadt dem alten Kaiser Wilhelm ein einfaches und doch würdiges Denkmal aus Erz und Granit- stein errichtet. In seiner Schlichtheit paßt es so recht zu dem anspruchs- losen Wesen des frommen Heldenkaisers. Er sitzt in schmuckloser Uniform auf dem gemächlich ausschreitenden Rosse. Die rechte Hand hat er auf den Schenkel ^stützt. Das Haupt ist etwas nach rechts gerichtet. Mit gütigem, mildem Auge blickt der edle Held dem Beschauer entgegen, der aus dem Stadtiunern kommt. Der rotgranitene Unterbau ist mit Rund- bogen und kurzstämmigen Säulen geziert. Name und Inschrift fehlen,
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