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1916 -
Erfurt
: Keyser
- Autor: Sander, Egmont
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Erfurt
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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in welcher einst der Erzbischof Christian Ii. von Mainz, der gerade in
Erfurt weilte, neun Hostien fand. Diebe hatten sie aus der Kirche
Martini intra gestohlen und dann in die Quelle geworfen. Nun hatte
ein in der Nähe des Roßmarktes wohnender Geistlicher schon oft an der
Quelle ein Lichtlein gesehen. Er meldete das dem Erzbischof. Der be-
gab sich mit sämtlichen Geistlichen Erfurts zur Quelle und fand darin
die unversehrten Hostien. Zum Andenken wurde später die Kapelle er-
richtet. — Der Fischersand, der in seinem unteren Teile früher Flechtner-
fand (Korbflechter) hieß, mündet auf die Lange Brücke, Von ihr gehen
wir durch die Marstallstraße zur Barfüßerstraße. In ihr liegt die Barfüßer-
kirche, deren Erbauer Franziskanermönche gewesen sind. Die Kirche wirkt
in ihrem Innern schwerer als die Predigerkirche. Das liegt an der ge-
ringeren Zahl der Säulen, die auch viel massiger sind. Das Chor ist
durch einen Triumphbogen vom Mittelschiff getrennt. Auf ihm und einem
einzigen Strebepfeiler ruht der prächtige Turm der Kirche. Die Kirche
gehörte zu dem großen Barfüßerkloster, das sich früher von der „schönen
Mühle" am „langen Stege" (Schlösserbrücke) bis zur „grünen Schild-
mühle" (Marstallstraße) ausdehnte. Der Barfüßerkirche gegenüber liegt
der Valentiner Hof, das spätere Augustinerkloster (seit 1653). Heute
dienen die Räume dem Militär-Hauptmeldeamt und dem Offizierkasino.
Das Alter des Baues verraten die Rundbogenfenster und der Rundbogen-
fries über den Fenstern nach der Kasinostraße. Der Teil stammt aus
der romanischen Bauzeit. Vor ihm liegt an der Regierungstraße die
Wigbertikirche, ein gotischer Bau aus dem 15. Jahrhundert.
11. Der Friedrich Wilhelmsplatz,
a) Fragen und Aufgaben:
!. Beschreibe den Weg vom Schulhaus nach dem Friedrich Wilhelmsplatz!
2. Gib die Richtung der Straßen an und zeige sie auf dem Stadtplan!
3. Deute ihre Namen!
4. Bestimme die Grenzen des Platzes nach ihren Himmelsrichtungen!
5. Sprich über seine Gestalt, Größe und sonstige Beschaffenheit!
6. Erkläre seinen alten und seinen neuen Namen!
7. Erzähle, was du von der Geschichte des Platzes weißt!
8. Nenne merkenswerte Gebäude auf ihm oder in seiner Umqebuna und saae,
wozu sie dienen!
9. Erzähle aus der Geschichte der „Hohen Lilie"!
10. Erzähle von der Entstehung des Domes!
11. Beschreibe die Ehrensäule!
12. Zeichne den Grundriß des Platzes!
d) Unterrichtsergebnisse: (s. S. 20.)
c) Zum Lesen:
1. Aus der Geschichte des Friedrich Wilhelmsplatzes.
Der Friedrich Wilhelmsplatz ist in seiner jetzigen Gestalt 100 Jahre
alt. Früher reichte er von der südlichen Häuserreihe bis zur Ehrensäule.