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1. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 114

1916 - Erfurt : Keyser
— 114 — ihnen Mammutzähne gefunden hat, so geht ihre Ablagerung in den Zeitabschnitt znrück, den wir die Eiszeit nennen (Diluvium) und der vor der Jetztzeit liegt. An vielen Stellen ist der Geraschotter mit Auelehm überzogen. Darum ist dort der Ackerboden fruchtbar. Deckt aber nur eine geringe Menge Mutterboden den Kies, so ist das Land nn- fruchtbar und der Ernteertrag in trockenen Jahren gering. Nur in feuchten Jahren ist auf kiesigem Boden eine gute Ernte zu erwarten. Die Kies- gruben im Osten von Erfurt-N. werden abgebaut. Verwitterung. In einer Kiesgrube kann man am besten die Bildung der obersten Erdrinde beobachten. Die tieferen Lagen des Schotters sind meist hellgrau. Es sieht aus, als wären sie erst angeschwemmt worden. Unter der Oberfläche aber sind die. Schotter brann gefärbt und teilweise zerstört. Man findet Stücke, die man in der Hand zerdrücken kann. Ihr Zerstörer ist vor allem der Frost, der 20 bis 30 cm tief in die Erde dringt. Dnrch ihn verwittert der Boden. (1. Versuch: Lege an einem sehr kalten Wintertage eine mit Wasser gefüllte, aber fest geschlossene Flasche ins Freie; sie platzt. 2. Versuch: Lege ein Steinstück (Kalkbrnch- stein), das Fugen oder Risse aufweist, im Wiuter ins Freie und fülle die Fugen mit Wasser- es zerfällt). Auch die Pflanzen beteiligen sich an der Zerstörung des Gesteins. (1. Versuch: Lege auf den Boden eines Blumentopfes ein Stück geglätteten Marmor, fülle den Topf mit Erde und pflanze eine Bohne. Im angefeuchteten Erdreich erzeugen die Wnrzel- spitzen Aeine Rillen auf der glatten Steinfläche. 2. Versuch: Lege einen Bruchstein ins Freie. Nach einiger Zeit zeigt er einen grünlichen Über- zug. Es haben sich Flechten anf ihm angesiedelt. — Betrachte auch deu Steinsockel des Gitters am Schulhaus oder am eigenen Hause!) Das verwitterte Gestein heißt Verwitterungslehm, Ackererde, Erdreich oder Humus. Die Ackererde macht erst das Leben der Pflanzen und damit auch das der Tiere und Menschen möglich. Ohne die Verwitterung wäre das Geratal ein ödes Geröllfeld. (Versuch: Mische in einem Standglas Humuserde mit Wasser, schüttle die Mischung und lasse sie dann ruhig absetzen. Es zeigen sich von oben nach unten drei Schichten: verweste Pflanzenstoffe, Lehm und Sand). 2. Das Erfurter Steinsalzbergwerk. Am Fuße des Stolberges liegt nahe bei Erfurt-N. die königliche Saline. Mit ihrer Anlage wnrde 1855 begonnen. Vollendet wurde sie 1864. Zwei nahe beieinander liegende Schächte hat man bis anf 371 m Tiefe in die Erde getrieben. Da die Salinengebäude selbst 185 m über N.n. liegen, so liegt der tiefste Punkt der Schachtsohle 186 m unter N.n. Die Schächte gewähren einen guten Aufschluß über die Gesteins- arten, die hier den Boden bilden. Von oben uach unten folgen auf- einander: Ackerboden, Lehm, Kies, Mittlerer und Unterer Kenper und Muschelkalk, in dem dann drei verschieden starke Steinsalzschichten lagern. Die stärkste ist die mittlere. Sie hat eine Höhe von 19 m. Bergmännisch abgebaut wird die dritte Schicht. Sie hat eine Stärke von
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