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1916 -
Erfurt
: Keyser
- Autor: Sander, Egmont
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Erfurt
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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feuerflüssige Magma ergoß sich nach oben. Nach dem vollständigen Er-
kalten bevölkerte sich die Erde mit Pflanzen und Tieren. Es waren
freilich im Anfang nur die allereinfachsten Formen. Aus ihnen heraus
entwickelten sich nach und nach die vollkommenen, die jetzt die Erde bewohnen.
Wie sich nun unsere Erde aufgebaut hat und ihre Bewohner
entwickelt haben, das lehrt uns die Geologie. Sie ist also die Lehre von
der Entwicklung der Erde und ihrer Bewohner. Die Geologie teilt den
ungeheuren Zeitraum in der Entwicklungsgeschichte der Erde vom Auftreten
der ersten lebenden Wesen bis zum Menschen unsrer Zeit in vier große
Abschnitte. Sie heißen: Primärzeit. Seknndärzeit, Tertiärzeit und
Quartärzeit. In der Entwicklung der Lebewesen unterscheidet sie auch
vier Zeitabschnitte. Sie heißen das altertümliche Leben, das Mittelalter-
liche Leben, das neuzeitliche Leben und die Zeit des Menschen. Das
altertümliche Leben entwickelte sich in der Primärzeit, das mittelalterliche
in der Sekundärzeit, das neuzeitliche in der Tertiärzeit und die Zeit des
Menschen ist die Quartärzeit.
Nach „Der diluviale Mensch und seine Zeitgenossen usw." von Dr. K. H. Jacob.
Voigtländer's Quellbücher, Band 28.
2. Die heutige Gestalt der Erde.
Ihre heutige Oberflächengestalt hat unsere Erde in einer uu-
ermeßlich langen Zeit erhalten. Erst seit der Tertiürzeit zeigt sie ihr
jetziges Antlitz. Wie wir wissen, ist die Erdoberfläche in fortgesetzter
Hebung und Senkung begriffen. Durch die Hebung entstanden flache
Küstenländer, Inseln und Inselgruppen. Sie vereinigten sich dann zu
Festländern oder Erdteilen. In ihren tiefen Stellen sammelten sich die
Niederschläge der Luft und bildeten die süßen Festlandsseen. Beim Be-
ginn der Tertiärzeit war unser Thüringen ein ausgedehntes, gleichförmiges
Hochland. Der Harz und der Thüringer Wald waren noch nicht vor-
Händen. Durch die fortschreitende Abkühlung des Erdinnern bildeten sich
im Erdboden zahlreiche Spalten und Risse, die zumeist in südöstlicher
Richtung verliefen. Dadurch entstanden große Erdschollen. Einzelne von