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1. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 171

1916 - Erfurt : Keyser
— 171 — punkt aus weiter nach Süden. Am 22. Dezember sind die Morgenweite und die Abendweite am größten. Doch wendet sich die Sonne jetzt wieder zurück. Der 22. Dezember ist darum der Tag der Winter- sonnenwende. Non nun an werden die Tage länger und die Nächte kürzer, ebenso nehmen Morgenweite und Abendweite mit jedem Tage ab. Am 21. März geht die Sonne dann wieder genau im Ostpunkt auf und im Westpunkt unter. Ein Jahr mit seinen vier Jahreszeiten, Frühling, Sommer, Herbst und Winter, ist vergangen. 2. Die Erwärmung der Erde durch die Sonne. 1. Die tägliche Erwärmung: Die Erde empfängt ihre Wärme von der Sonne. Sie ist der Ofen der Erde. Je länger nun ein Ofen brennt, desto Würmer wird es. Also müßte es am Abend auf der Erde am wärmsten sein. Das ist aber nicht der Fall. Es ist unter Mittag am wärmsten, also zu einer Zeit, in der die Sonne erst die Hälfte der Heizstunden geleistet hat. Worin hat diese Erscheinung ihren Grund? Daß es am Morgen kühl ist, das ist leicht einzusehen. Die Erde hat ihre Wärme vom Tage vorher in der Nacht an die Luft, die sie um- gibt, verloren. Ehe sie nun wieder erwärmt wird, vergeht eine längere Zeit. Dazu kommt noch, daß die Strahlen von einer tiefstehenden Sonne ausgehen und schräg auf die Erde fallen. Je schräger aber die Strahlen auffallen, eine desto größere Erdfläche bestrahlen sie. Die von den Sonnen- strahlen mitgebrachte Wärme wird dann von der erwärmten Fläche an den großen Lnftranm darüber abgegeben. Ein großer Raum wird aber von der gleichen Wärmemenge weniger erwärmt als ein kleiner. Am Mittag trifft das- selbe Strahlenbündel der Sonne eine kleinere Erdfläche. Sie erhält die gleiche Wärmeinenge als das große Erdstück am Morgen, und deshalb wird der Raum darüber mehr erwärmt. Die Strahlen der Mittagsonne treffen die Erde steiler als die der Morgensonne, und so sagt man: Je senkrechter die Sonnenstrahlen auffallen, desto größerewärme erzeugen sie.— Nun ist unsere Erde auch, wie wir vorhin erwähnt haben, von einer Luft- hülle umgeben. Durch sie müssen die Sonnenstrahlen gehen. Dabei geben sie bereits einen Teil ihrer Wärme an die Luft ab. Die Strahlen der Morgensonne müssen aber durch eine viel größere Luftschicht als die Strahlen der Mittagsonne. Das hat wieder seinen Grund in dem verschiedenen Stande der Sonne zur Erde. Es gilt also auch hier die Regel: Je senkrechter die Sonnenstrahlen auffallen, desto größere Wärme erzeugen sie. — Am Nachmittag sinkt die Sonne wieder herab. Ihre Strahlen fallen immer schräger. Sie treffen eine immer größere Erdflüche und heizen wie am Morgen einen größeren Luftraum darüber. Sie müssen auch durch eine immer größere Lufthülle und geben darum mehr Wärme ab. Sie büßen also an Heizkraft ein. Es wird somit am Abend kühler, obgleich die Sonne nun länger scheint und die größte Zahl der Heiz- stunden erreicht.
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