1902 -
Magdeburg
: Creutz
- Autor: Henze, Theodor
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Sachsen (Provinz), Anhalt
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
40 Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz.
sehr wasserreich ist, so ist sie doch nicht schiffbar, ja sogar der vielen
Strudel wegen gefährlich. Häufig tritt die Bode über die flachen Ufer
und überschwemmt Äcker und Wiesen.
b) Die Aller.
Die Allerquellen liegen am westlichen Abhänge des Alvenslebeuer
Höhenzuges, am Nordrande des Hohenholzes. Der Rücken des Höhen-
zuges scheidet sie von den Gewässern der Elbe. Der Alvenslebener Höhen-
zug wird somit zu einer Wasserscheide zwischen der Elbe und der Weser.
Die Aller gehört nur einige Meilen unserem Gebiete an. Hier fließt sie
an Walbeck, Weferlingen und Öbisselde vorüber.
C. Schätze in der Tiefe.
Unter der Ackerkrume des Alvenslebener Höhenzuges findet sich Fels-
gestern, das als Porphyr (Mammendorf), Grauwacke (Olvenstedt, Eben
dorf, Neuhaldensleben), Saudstein (Seehausen, Ummendorf, Alvensleben),
Kalkstein (Walbeck, Langemveddingen) gewonnen wird und Pflastersteine,
Bausteine und Mörtel liefert. Unweit Oschersleben, Egeln, Ealbe und
Aschersleben fördert man aus der Tiefe Braunkohle. Bei Staßfurl,
Schönebeck, Wester-Egeln und Aschersleben findet man in noch größerer
Tiefe (450 in) Steinsalz und Abranmsalze in gewaltiger Menge. Das
Steinsalz liefert unser Küchensalz, die Abraumsalze dienen als Düngemittel
oder zur Gewinnung von Säuren. Bei Elmen unweit Schönebeck a E.
und bei Sülldorf quillt Sole aus der Erde und hat Veranlassung ^ur
Anlage von Badeorten gegeben.
I). Übersicht über die Beschäftigung der Bewohner.
In dem großen Flachlaude ist die Hauptbeschäftigung der Bewohner
der Ackerbau, die Landwirtschaft (landwirtschaftliche Arbeiter). Die Frucht-
barkeit des Bodens und das üppige Gedeihen der Zuckerrübe und der
Cichorie veranlaßten die Anlage von zahlreichen Zuckerfabriken und Eichorien-
darren (Fabrikant, Fabrikarbeiter). An vielen Orten treibt man auch G e -
müfe-, Blumen- und Samenbau (Gärtner, Gartenarbeiter). An den
Flüssen und in den Niederungen dehnen sich Wiesenflächen aus (Wiesen-
bau). Wo man Steine bricht (Velpke, Olvenstedt, Walbeck), finden die
Leute als Steinbruchsarbeiter Verdienst, und in den Braun kohlen gruben
und Salzbergwerken als Bergleute. In den Städten herrscht die
Fabriktätigkeit und der Handel vor. Zn erster Linie verarbeitet
man die in der Umgegend gewonnenen Stoffe, z. B. Salz, Rohzucker,
dann aber auch vielerlei Stoffe aus der Ferue, z. B. Eisen. Die vielen
Eisenbahnen, die Landstraßen, die Elbe und die Saale sind die Handels-
wege. Das Wasser wies die Anwohner der Elbe und Saale auf die
Schiffahrt, die Fischerei und den Schiffbau hin.
Welche Eisenbahnen (Handelsstraßen) durchschneiden dieses Gebiets