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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 77

1902 - Magdeburg : Creutz
C. Schätze der Tiefe, D. Übersicht über die Beschäftigung der Bewohner. 77 3. Die Werra. Die Werraquelle liegt in der Einsenkung zwischen Thüringer- und Frankenwald. Deshalb sagt man, die Werra scheidet beide Höhenzüge. Die Werra fließt nach 8. und begleitet dann den südwestlichen Abhang des Thüringerwaldes. Sie nimmt alle seine südlichen Abflüsse auf. Ihr Lauf berührt die Städte Hildburghausen und Meiningen. An ihren Nebenflüssen liegen die wichtigen Orte Schleusingen, Suhl und Schmalkalden. Plötzlich wendet sich die Werra nach N. und bildet auch hier die Grenze des Thüringer- waldes. Von seiner Nordseite eilt ihr hier die Hörsel mit der Nesse zu. An der Hörsel liegt die Stadt Eisenach, die wegen der nahen Wartburg viel besucht wird. Durch das Eichsseld wird die Werra nach W. gedrängt. Sie mündet endlich als Weser in das Meer. 0. Schätze in der Tiefe. Auf Thüringen ruht ein doppelter Segen. Denn auch unter der fruchtbaren Oberfläche findet man mancherlei wertvolle Stoffe. Hier gewinnt man treffliche Bausteine (Gotha), dort Gips (Heiligenstadt) und Thonerden zu Mauer- und Ziegelsteinen. Aus größerer Tiefe fördert man Braunkohle und Steinsalz (Ilversgehofen bei Erfurt, Abraumsalze bei Sondershausen). An anderen Orten quillt eisen- und salzhaltiges Wasser aus der Erde. Hier hat man Badeorte eingerichtet (Langensalza, Tennstedt, Bibra). v. Übersicht über die Beschäftigung der Kewohner. a) Auf dem Cichsfelde. Die tonige Ackerkrume des Eichsfeldes ist wasserarm und kalt. Dem Ackerbau stellen sich also große Schwierigkeiten entgegen. Wenn auch der Eichsselder den Boden sorgfältig bearbeitet und der Ertragfähigkeit mit künstlichem Dünger nachhilft, so erntet er doch dürftig. Die Bevölkerung suchte daher lohnendere Erwerbsquellen auf. Vor allem wandte man sich der Woll- und Leinenspinnerei und der Weberei von Woll-, Flanell- und Leinensachen zu (Heyrode, Küllstedt). Leider konnten die Eichsfelder, die ihre Waren mit der Hand und mit Handmaschinen anfertigen, gegen die Fabrikanten größerer Städte nicht aufkommen; darum nährt sie auch diese Arbeit nur kümmerlich. Andere betreiben die Stroh- und Korbflechterei und Seilerei (Lutter), noch andere ziehen als Fellhändler von Ort zu Ort, um Ziegenlämmerselle und Schaffelle anzukaufen. Aus jenen fertigt man Handschuhe, diese ver- arbeitet man in den nahen Städten Mühlhausen, Heiligenstadt, Dingelstädt zu seinem Stiefel- und Bücherrückenleder (Saffian). Auch die Viehzucht, namentlich die Schweinezucht, beschäftigt eine große Zahl der Bewohner. Die Schweine werden hier in großen Herden auf die Weide getrieben. Aber trotz aller dieser Erwerbsquellen müssen viele Eichsfelder Jahr für Jahr in die Fremde ziehen und in den gesegneten Gegenden des Vaterlandes
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