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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 100

1902 - Magdeburg : Creutz
100 Das Norddeutsche Flachland. Handelsplätze der Provinz Hannover geworden ist. Auf dem Ackerboden der 2. und 3. Art wächst ausgezeichnetes Getreide, selbst Weizen und Raps und weidet sehr begehrtes Vieh. B. Gewässer, a. Die |lorb= und die (Oftfcc nelilt ihren Küsten. Die Grenzen unseres Vaterlandes haben im N. ihre längste Ausdehnung und werden bis auf Schleswig-Holsteins Nordgrenze vom Meere bespült. Die Nordsee wird das Deutsche, die Ostsee das Baltische Meer genannt. Beide Meere haben allermeist so flache Küsten, daß große Schisse sich dem Festlande mir an geeigneten Häfen nähern können. Solche finden sich an den Flüssen: Ems, Weser, Elbe, Trave, Oder, Weichsel. Steile Küsten trifft man in Ostpreußen (Brüsterort), auf Rügen und Helgoland. Die Nordsee ist im Durchschnitt 50 in tief und hat sandigen Grnnd. Die Ostsee ist so seicht, daß man etwa 60 in weit hineinwaten kann, ihre Tiefe wächst aber bis auf 300 in. Weil die Ostsee nur im Nw. durch das Skager Nack und den Kaiser Wilhelm-Kanal mit dem offenen Meere verbunden ist, so ist sie ein Binnenmeer, sie hat keine merkliche Flut. Weil ihr Wasserspiegel etwas höher liegt als der der offenen Nordsee, so stießt ihr salzarmes Wasser zur Nordsee ab. Diese hat salzigeres Wasser, auf 100 g kommen S1j2 g Salz, bei der Ostsee auf 100 g Wasser 2/3 g Salz. Ebbe und Flut, die Gezeiten, wechseln in der Nordsee regelmäßig. Bei der Ebbe wird ein Teil des Bodens längs der Küste wassersrei, so daß man nach einigen Inseln zu Fuß gehen kann. (S. Die Watten.) Auf beiden Meeren herrschen oft furchtbare Stürme und dichte Nebel, dann werden die Wasserwogen mit großer Kraft an die Znseln und Küsten geworfen (Brandung) und lecken und uagen das lockere Erdreich weg, wodurch im Lause der Zeit die vielen Buchten entstanden sind. Das Leben der Küstenbewohner ist ein steter Kampf mit den Wogen und Sturmfluten. Einst dehnte sich das Festland bis zu den Inseln aus, aber die Fluten rissen es bis auf die Jnselreste, die zum Teil festeren Untergrund habeu, weg. So verschlang die Weihnachts- slnt der Nordsee im Jahre 1227 ein Stück Land mit 30 Dörfern, wodurch der Dollartbufeu entstand, und in der Allerheiligenflut (1570) fanden in wenigen Stunden etwa 100 000 Menschen ihr Grab. Die Anwohner nennen daher die Nordsee eine Mordsee. Aber auch die Ostsee ist nicht unschuldig. Siehe nur die großen Buchten — die Preußische Bucht mit dem Frischen und dem Kurischen Hass, die Pommersche Bucht mit dem Pommerschen Hass und die Lübecker Bucht. — Die große Flut vou 1304 trennte die Insel Rügeu vom Festlande. Doch der zähe Küstenbewohner gab den Kampf mit dem Meere nicht auf. Er türmte Erdwälle oder Deiche auf, baute ^>tein- wälle und rammte Pfähle ein. Vielfach hilft ihm anch der Wind, der den lockeren Sand, den das Meer und die Flüsse anschwemmen, zu Dämmen von großer Ausdehnung (Strandgebirge) anhäuft. Das sind die Dünen. Sie begleiten fast die ganze Küste beider Meere. Die Höhe der Dünen
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