1889 -
Gotha
: Stollberg
- Autor: Wettig, Hermann
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Coburg
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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anderen die Rottenbachsteiche und der Schleifteich. Ebenso
finden wir bei dem Herzoglichen Lustschloß Callenberg mehrere
Teiche, unter andern der Obere Weihersteich und der
Rußwurmsteich. Bei Horb liegen mehrere Teiche, von
denen der größte Schnackenteich heißt. Auch sind noch der
Rosenanerteich, die Teiche von Ahorn, Wüstenahorn und
Finkenau zu erwähnen.
V. Das Klima.
Wenn das Klima des Herzogtums Coburg milder ist als
das des Herzogtums Gotha (Coburg hat 6,3°, Gotha 5,9° R.
mittlere Jahrestemperatur), so liegt dieses einesteils an der im
Vergleich zu dem Gothaer Land südlicheren Lage, andernteils
an der Nähe des Thüringer Waldes, welcher die rauhe Nord-
lust abhält, wogegen die warme Südluft ungehindert in das
Land einströmen kann. Für die Gesundheit ist darum das
Klima sehr zuträglich. Die Nähe des Thüringer Waldes be-
dingt eine verhältnismäßig große Menge wässrigen Nieder-
schlags, so hat z. 23. die Stadt Coburg nach Dove eine durch-
schnittliche Regenhöhe von 93,12 ein.
Vi. Erzeugnisse.
Das hügelige und waldreiche Land ist, soweit es das Terrain
zuläßt, gut angebaut und wird namentlich der Wiesenknltnr
ganz besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Das im allgemeinen
milde Klima ist dem Ackerbau günstig und der Boden größten-
teils ergiebig. 70 % des Landes werden zum Ackerbau ver-
wendet, 20 °/0 kommen auf Waldbodeu, und die übrigen 10 °/o
verteilen sich auf Wege und Hänser. Großgrundbesitzer sind im
Lande weniger vertreten, der ergiebige Ackerboden verteilt sich
vielmehr ans Kleinbauern, woraus sich ein mäßiger Wohlstand
im größten Teil des Herzogtums erklärt. Bergbau wird im
Herzogtum nicht getrieben.
I. Cierreick».
Gezüchtet werden alle in Dentschland eingeführten Haustiere.
Von großem Belange ist die Rindviehzucht (besonders im Jtz-
gründe), von geringerem die Pferde- und Schafzucht. Allent-
halben. verbreitet ist Hühner-, Tauben-, Enten- und Gänse-
zucht. Jagd und Fischerei siud ohne besondere Bedeutung in
Bezug auf den Nationalwohlstand; dasselbe gilt von den
mit der Seidenzucht gemachten Versuchen. (Seidenzucht auf