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1. Heimatkunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 26

1897 - Oldenburg : Bültmann und Gerriets
— 26 — 8. Graf Anton Gunthers Ritt über das Matt nach Wangerooge. Einst war Graf Anton Günther über das Watt nach Wangerooge geritten. Aus dem Rückwege überraschte ihn die Flut. Ein dichter Nebel machte es unmöglich, die Richtung zu erkennen. Da ließ der Graf die Zügel fallen und verließ sich auf sein treues Roß. Dasselbe witterte die rechte Richtung aus, und so entrann der Graf den nach- dringenden Wellen. Nach Winkelmann. 9. Die Sage vom Mordkuhlenberge. Vor vielen Jahren, als die Dammer Berge noch mit Wald be- deckt waren, hausten dort 4 Räuber, die in dem Mordknhlenberge ihre Höhle hatten. Uber den Weg hatten sie Stricke gespannt, und weuu Leute vorbeigingen und die Stricke berührten, so erklangen in der Höhle Glöckchen, die an den Stricken hingen. Dann stürzten die Räuber hervor, schleppten die Leute in die Höhle und töteten und beraubten sie. Einst hatten die Räuber ein Mädchen gefangen genommen. Sie ließen dasselbe zwar am Leben, zwangen es aber, ihnen den Haushalt zu führen. Und 7 Jahre mußte das arme Mädchen den Räubern dienen. Alle Tage bat das Mädchen, sie doch einmal nach Damme zur Kirche gehen zu lassen. Endlich erhielt sie die Erlaubnis ans Weihnachten. Sie mußte schwören, keinem Menschen zu sagen, wo sie gewesen sei und wohin sie zurückkehren müsse. Als nun die Kirche aus war, setzte sich das Mädchen an die Kirchenmauer, klagte dieser ihr Leid und sprach: „Kirchenmaner, höre mich, ich will Erbsen streuen auf meinen Weg, und wo man ein Häuflein Erbsen sinden wird, da bin ich hingegangen." Das hörten die Leute, und der Pastor zog mit einer Menge Volkes der Erbsenspnr nach. Die Räuber wurden gefangen genommen und hingerichtet, die Höhle zerstört. Noch jetzt besiudet sich iu dem Mordkuhlenberge eine tiefe, weite Grube. Nach L. Strackerjan. 10. Graf Ottos Munderhorn. Graf Otto von Oldenburg verirrte sich einst auf eiuer Jagd bis in die Osenbergs. Er war erschöpft von der Hitze und sehr durstig. „Ach", rief er aus, „hätte ich einen kühlen Trunk!" Und siehe! da that sich ein Berg auf, und hervor trat eine schöne Jungfrau. Sie war reich geschmückt und mit köstlichen Kleidern angethan. Ein Kranz zierte ihr Haupt. In der Hand hielt die Jungfrau ein goldenes, reich ver- ziertes Trinkhorn. Sie reichte es dem Grafen hin und sprach: „Mein lieber Graf, trinket! Trinket Ihr, so wird es Euch und Eurem ganzen Geschlecht wohl gehn, und das Land wird blühen und gedeihen. Trinket Ihr nicht, so wird Euer Geschlecht durch Uneinigkeit und Streit zer- fallen." Der Graf trank nicht. Er schwang das Horn hinter sich und
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