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1. Heimatkunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 34

1897 - Oldenburg : Bültmann und Gerriets
— 34 — ins Haus und erzählte das Wuuder seinem Herrn. Dieser befahl, schnell die Pferde vor deu Wagen zu spannen und alles andere liegen zu lassen. Kaum war der Wagen bestiegen, da drangen schon von Norden her die Meeresslnten heran, und nur mit Mühe und Not gelaugte der Prediger mit den Seinen auf eiueu Hügel bei Tossens, wo sie vor dem Wasser geborgen waren. Die Herren vom hohen Weg wurden samt ihrem gesegneten, frncht- baren Laude vou den Fluten verschlungen; nur eiue Sandbank ist übrig geblieben. Sie wird von den Schiffern sorglich gemieden, da schon manches Schiff und manches Menschenleben darauf verloren gegangen. Nach L. Strackerjan. 22. Die Sage von der Uisbeker Braut. 1. Zu Visbek auf der Heide Da stehu zwei Male von Stein; Die küsset der Mond, die fegen Der sausende Wind, der Regen Seit tausend Jahren rein. 2. Zu Visbek auf der Heide, Was rollt heran so schnell? Ein Wagen mit Hochzeitsgästen, Umflattert von grünen Listen. Ein Glöcklein klinget hell. 3. Und in der Gästen Mitte, Umfchallt von frohem Sang, Da sitzet die Braut, die holde; Es schimmert ihr Haar von Golde. Das Glöcklein klinget bang! 4. Sie sitzet bleich und zittert, Als wär's ihr Todesweg. Es folgt dem Zng ein Rabe. Was ringet die Hand der Knabe Dort seitwärts an dem Steg? 5. Und als der Zug vorüber, Da ruft der Knabe laut: . „O wehe, was hast du versprochen; Du hast mir das Herz gebrochen, Du falsche, schöne Braut!" 6. Sie sitzet bleich und zittert; Schon tancht das Kirchlein auf, Woher erschallt das Klingen. Sie schwingen die Hüf und singen, Das geht in hellem Lauf. 7. Schon rollt vom Dorfe drüben Der Bräutigam heran, „O Eltern," so ruft sie, „wehe! Ihr habt mich verlockt! Ich flehe Jetzt Gott um Rettung an. 8. Ihr gabt dem reichen Manne Mich hin im schnöden Kauf. Gewitter, erwach', erwache! Verzehre mich, Strahl der Rache! Du, Erde, thue dich auf!" 9. Da deckt sich schwarz der Himmel, Die Gegend schwarz, und lang Erschallet Gehenl und Stöhnen: Die Tiefen der Erde dröhnen. Das Glöcklein klingt so bang! 10. Und sieh, in Fels gewandelt, Den Geisterhand gebant, In Steine, die nie zerfallen, Mit ihren Genossen allen Sind Bräutigam und Braut. Ii. Zu Visbek ans der Heide Da steheu zwei Male von Stein, Die küsset der Mond, die fegen Der sausende Wind, der Regen Seit tausend Jahren rein. K. A. Mayer.
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