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1. Heimatkunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 35

1897 - Oldenburg : Bültmann und Gerriets
23. Die Reformation in Oldenburg. Um die Einführung der Reformation in Oldenburg hat sich be- sonders der Prediger Umme Ulrich Jlksen verdieut gemacht. Er wird auch Ummius genannt. Als dieser junge Geistliche von Wittenberg heimkehrte, begab er sich nach Oldenburg und verkündete mit hoher Be- geisteruug die reiue evangelische Lehre. Auch betrat er die Kanzel der Stadtkirche und hielt eine feurige Rede. Die Zuhörer waren mächtig ergriffen von seinen Worten nud stimmten mit ihm ein in die deutschen Gesänge. So hielt er noch mehrere Predigten. Da wurde ihm von der Gräfin Anna und ihrem Sohne, dem Grafen Johau Xiv., be- fohlen, die Stadt zu verlassen. Ummius floh und irrte umher durch Wald und Feld. Da erschien ihm, so berichtet die Sage, ein Weib von schöner Bildung. „Deine Stärke ist iu dem Herrn," redete sie ihm zu. „Er wird mit fernem Geiste bei dir sein und dein Unternehmen segnen. Vollführe, was du begonnen haftl" Wie von Gottes Engel gestärkt, kehrte jetzt Ummius iu die Stadt zurück. Wieder begauu er zu predigen. Uud als ihm dies abermals verboten wurde, sprach er: „Ihr könnt mich verbrennen, aber ich kann nicht aufhören zu lehren; es fei denn, daß die Flammen über mir zusammenschlagen." Die Gräfin Anna wurde es müde, ihn zu verfolgen. Sie ließ ihn predigen, ohne sich selbst durch ihn in ihrem Glauben irre machen zu lassen. Später war es Graf Anton, der das Werk der Reformation eifrig förderte, und sein Bruder Christof unterstützte ihn redlich. — Der Pastor zu Hammelwarden, Johann Hodderseu, soll die Bibel in die plattdeutsche Sprache übersetzt haben. Nach Focke. 34. Graf Anton Gunther. Der letzte Graf von Oldenburg hieß Anton Günther. Er wurde am 1. Nuttv !8t -S -geboren. Von seiner tugendhaften, frommen Mutter wurde er iu der Furcht Gottes erzogen und von seinem Lehrer Velstein mit großer Sorgfalt unterrichtet; daneben übte er sich fleißig im Reiten und wurde darin sehr geschickt. ^ Als Anton Günther 20 Jahre alt war, starb sein Vater, Graf Johann Xvi. Anton Günther folgte ihm in der Regierung. Er betete oft zu Gott nm Weisheit und Verstand, damit er Land und Lente^gnt regieren könne. Während seiner Regierung war Krieg iu Deutschland. Aber mit Gottes Hülfe gelang es Anton Günther, die Drangsale des Krieges von der Grafschaft abzuwenden. _ Besonders im Jahre 1622 war Oldenburg in großer Gefahr. In Ostfriesland waren die Generale Ernst von Mansseld und Christian von Braunschweig mit ihren Scharen und verheerten das Land. Zur selben Zeit lag um Cloppeuburg der katholische General Tilly mit seiner ganzen Armee. Er hatte die Absicht, durch die Grafschaft Oldenburg zu 3*
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