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1. Heimatskunde von Hessen-Nassau und dem Fürstentum Waldeck - S. 36

1886 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
— 36 — „ Lullusfeft in der Woche des 16. Oktbr. (Lullus gründete 769 die Abtei.) Kämpfe der Abte mit den Bürgern (Vitalistag 1378). 1432 ward der hessische Landgraf Schutz Herr; Landgraf Philipp befreite die Stadt im Bauernkriege. Die Reformation fand hier bald Eingang (Ab! Crato); Luther hielt sich hier während seiner Rückkehr von Worms 6 Tage auf. Durch den westfälischen Frieden fiel Hersfeld an Hessen. Im 7 jährigen Kriege zer störten die Franzosen die Stiftskirche, deren Ruine noch steht. In der französischen Zeit hatte die Stadt viel zu leiden; Lingg, ein badischer Jägermajor, rettete 1807 die Stadt vor der von Napoleon angeordneten Zerstörung. Gymnasium und höhere Bürgerschule; Garnison. Landkrankenhaus. Amts- gericht. Station der Frankfurt-Bebra Bahn, welche hier das Fuldathal verläßt und an der Hauue hinaufführt. Friedewald, Flecken mit Amtsgericht im Süllingswald unter dem Dreienberge. Trümmer eines alten hessischen Jagdschlosses, welches im 7jährigen Kriege von den Franzosen zerstört wurde, nachdem es 2 Tage lang von 80 hannoverschen Jägern unter dem Lieutenant Steigleder gegen 8000 Franzosen verteidigt worden war. Mehrere aus- gegangene Orte bedeckten einst die umliegende Gegend, welche im 30jährigen Kriege von den Kroaten eingeäschert wurden. Schenklengsfeld, Dorf Unter dem Landeckerberg mit Amtsgericht. Tie Bewohner des Gerichts Landeck haben gleich den Schwälmern ihre alte Tracht und Sitten noch beibehalten. Philippsthal, Dorf mit Schloß der Landgrafen von Hesseu-Philippsthal a. d. Werra; ehemals Kloster Kreuzberg. Niederaula a. d. Fulda mit Amtsgericht. 16. Kreis Hiinftld. 443 qkm. 24120 Ew. * Hünfeld, Stadt, Eisen- bahnstation mit 1812 (kath.) Ew. über dem rechten Ufer der Hanne: Ackerbau, Zuckerfabrik und viel Leinweberei. Schroffe Kalkfelsen; arme Gegend in der Vorderrhön. Burghaun, Flecken int breiten Hauuegruud mit 1500 Ew. (pro- testantische und katholische); Amtsgericht. Ruiue Hauneck aus dem Stoppelsberge mit weiter Aussicht; Sandstein- und Basaltbrüche. Langenschwarz, Dorf mit Torfstich und viel Leinweberei. Arme Gegend. Eiterfeld, Flecken mit Amts- gericht. Burg Fürsteneck mit Prächtiger Aussicht; in der Nähe der 628in hohe Soisberg. Haselstein im kesselförmigen Thale uuter dem zuckerhntförmigen Phonolytkegel mit Trümmern eines alten Raubnestes. Überall Heiligenbilder und Kruzifixe. 17. Kreis Gersfeld. 3579 qkm. 21290 Ew. * Gersfeld, freundliches Städtchen unweit der Fuldaquelle an der Straße nach Bischofsheim. Schloß der Grafen von Frohburg. Rotes Moor. Abtsröder Höhe; große und kleine Wasserkuppe. Weyhers, Flecken; Wüstensachsen a. d. Quelle der Ulster. Hilders, Stadt mit Amtsgericht a. d. Ulster. Tann im Ulsterthale zwischen schönen Bergen, von welchen man eine weite Aussicht genießt; Leinweberei. Dieser Kreis ist seit 1866 von Bayern an Preußen abgetreten. 18. Kreis Fulda. 614 qkm. 48 200 Ew. Fulda verdankt seine Entstehung der Einführung des Christentums. Im Jahre 711 errichtete Sturm hier im Walde Buchonia auf Veranlassung seines Lehrers, des heiligen Bonifatius, das Kreuz und ein Bethaus und gründete mit wenigen Benediktinermönchen ein Kloster. Dieses wurde später der Lieblingsaufenthalt des heil. Bonifatius. Nach seiner Ermordung in Ostfriesland wurden seine Gebeine hierher zur Ruhestätte gebracht, wodurch der Ort eine neue Weihe und einen solchen Ruf bekam, daß er noch zu Sturms —^seines ersten Abtes — Lebzeiten von fast 100 Mönchen bewohnt wurde. Durch seine Schule, iu welcher unter andern großen Männern besonders Rhabanus Maurus (822 — 842) wirkte, wurde das Kloster das berühmteste in Deutschland. Wie sein Reichtum, so stieg auch seine Macht, sowohl die weltliche als geistliche. Der Abt von Fulda war der erste
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