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1. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 26

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 26 — Viele ländliche Arbeiter und Bauhandwerker sind während der Winterzeitznmfeiern gezwungen. Die Saale überzieht sich zuweilen mit einer Eisdecke, so daß die Fischerei, Schiffahrt und Flößerei ans einige Zeit eingestellt werden muß. Doch finden in dieser Zeit viele Fuhrwerksbesitzer und Arbeiter lohnende Beschäftigung, indem sie für die Eiskeller der großen Brauereien Eis fahren. 3. Wenn dann im Frühlinge die Eisdecke schmilzt, so ist nicht selten Hochwasser, eine lästige und gefährliche Plage für die an- grenzenden Bewohner. So wurde z. B. am 25. November 1890 manches Haus niedergelegt, ja ganze Dörfer wurden schwer heim- gesucht; selbst Menschenleben blieben uicht verschont. § 26. Tie Erzeugnisse. 1. Unser Kreis gehört zu deu gesegnetsten Seilen des herrlichen Thüriugerlandes. Das Klima ist mild, der Boden ertragreich; das Innere des Landes birgt große Schätze an Braunkohlen, Gips, Thon und Sandsteinen. Herrliche Getreidefelder erfreuen deu Wanderer, und die saftigen Wiesen liefern gntes Heu. Au Getreide gewinnen wir Rogg'eu, Weizeu, Gerste und Hafer. Die Kartoffel gedeiht vorzüglich, unsere Zwiebeln und Gurken sind berühmt. Alle Kohlarten sind vertreten; dazu kommt noch eine reiche Ernte von Majoran und Kümmel (bei Theißeu) und Zucker- rübeu und Fenchel (bei Weißeufels). Die Klee- und Runkelrüben- felder, die Maisanpflanzungen fördern den Viehstand. Sehr einträglich ist auch der Obstbau. Wir fiudeu keiu Dorf, feine Straße, feine Chaussee, die uicht Kirschbäume in Menge darböte; jeder Rain, jeder Abhang trägt Pflaumenbäume, und selbst der Wein unserer Gegend ist schätzenswert. Nnr an Walduugeu mangelt es dem nördlichen Teile, doch finden wir bei Leißling nud Droyßig schöne Laubhölzer; außerdem giebt es bei deu einzelneu Ortschaften gepflegte Wäldchen, welche eine große Anzahl lieblicher Sänger beherbergen. 2. Die einheimischen Hanstiere gedeihen alle gnt, und man sieht hier fast nie eine abgemagerte Mähre, sondern stets gut gepflegte Pferde als Stolz der Besitzer. Die Jagdliebhaber erlegeu Hasen, Kaninchen, Rebhühner und Fasanen. Die Bienenzucht wird auch betrieben, ist aber weniger lohnend. Der Hamster ist hier so häufig, daß er als schädliches Tier verfolgt werden muß. In ebeu dem Maße tritt die Saatkrähe schädlich auf. Die Saale ist reich au Fischeu. 8 27. Tie Bewohner. 1. Die Bewohuer unserer Gegend sind heiter, ordnungsliebend, auf Reinlichkeit bedacht und lieben gesellige Vergnügungen. Die
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