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1. Geschichte des Mittelalters - S. 56

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
56 Der Anbruch der neuen Zeit. 3. Der Humanismus. Francesco Petrarca. 1. Die religisen Streitigkeiten entfremdeten die Gemter der Kirche und ihrer Sprache, dem Mnchslatein". In der Mundart seines Volkes dichtete der Florentiner Dante im Anfang des vier-zehnten Jahrhunderts seine Gttliche Komdie"; Francesco Petrarca wendete sich begeistert den Schriftwerken der Rmer zu. Der Wohllaut Ciceros hatte es dem Knaben angetan, wie die Lieder der Waldvgelein, denen er gerne lauschte. Statt der Rechts-Wissenschaft studierte er heimlich die rmischen Redner und Dichter, bis der Vater die Bcher ins Feuer warf. Franz weinte, und durfte einen Teil seiner Schtze behalten. Die Werke der Alten wurden die Leuchten seines Lebens. Mit Feuereifer suchte er in den verstaubten Klosterbchereien Frankreichs, Deutschlands, Italiens nach lateinischen und griechischen Schriften, und seine Freunde muten ihm helfen. Einen Homer, den ein griechischer Gelehrter ihm geschenkt hatte, umarmte und kte er, obgleich er ihn nicht lesen konnte. der einen seiner Folianten gebeugt, wurde der Siebzigjhrige vom Tode hingerafft. Glnzender Ruhm lohnte sein Streben. Die Fürsten seines Vaterlandes luden ihn im Wetteifer mit Karl Iv. an ihre Hfe; seine Landsleute verehrten ihn wie einen Heiligen. Aus seiner Denker-einsamkeit am Fue des Mont Ventour bei Avignon holten sie ihn nach Rom und krnten ihn auf dem Kapital zum Dichter. Sein greiser Lehrer redete nur mit Trnen von ihm. Ein blinder Schulmeister aus Toskana wanderte ihm, auf seinen Sohn und einen Schler gesttzt, bis Neapel und von dort der den verschneiten Apennin bis Parma nach und kte ihm Haupt und Hnde, von denen so se Gedanken ausgegangen. Diese Liebe zur Sprache und Bildung der Rmer und Griechen nannte man Humanismus. Petrarcas Vaterstadt Florenz wurde die wichtigste Heimsttte dieser Geistesrichtung. 2. Als die Trken Konstantinopel eroberten, flchteten grie-chische Gelehrte mit ihren Bcherrollen nach Italien. Dort versenkten sich Männer und Frauen in die Geisteswelt griechischer Dichter und Denker. Städte und Fürsten grndeten Bchersammlungen; in Pracht-bauten lebte der Geschmack des Altertums wieder auf: in Rathusern und Palsten wie im Dom zu Florenz und in der St. Peterskirche zu Rom.
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