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1. Geschichte des Mittelalters - S. 70

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
70 Zur Erweiterung: Urzeit und Vlkerwanderung. Elch. Hirsch- und Renntiergeweihe oder ste muten bei dem Anbau von Hirse und Gerste den Pflug vertreten. 2. Reiten und Germanen gehren mit Persern und Indern, Griechen und Jtalikern der groen Vlkerfamilie der Jndogermanen an. Wie uns die vergleichende Sprachwissenschaft lehrt, kleidete sich dies Urvolk in Felle und Decken und in silzartige berwrfe aus Wolle. Zur Zeit, da die einzelnen Stmme sich absonderten, besaen die Jndogermanen schon das Handwerk des Schmiedes, verstanden Matten und Rrbe zu flechten, nach dem Vorbilde des von Tierfellen bedeckten Zeltes Htten aus Holz, Stroh und Reisig zu bauen, Einbaumkhne mit Ruder und Anker her-zustellen. Zu den Wanderungen bentzte man Rarren. Das Jahr teilte man in Sommer und Winter und berechnete die Zeit nach Mondumlufen. Vom Ackerbau waren erst die Anfnge bekannt; die Arbeit war den Weibern und Rindern, Greisen und Sklaven berlassen. Pferd, Rind, Schaf und Hund waren gezhmt, dem Rind legte man das Joch auf; man baute Weizen, Spelt und Gerste an sowie Flachs und Hanf,- man lie die Ee-treidekrner durch das Grovieh ausstampfen und verstand sie zu mahlen; ebenso kannte man das Brauen und Weben. Als Nahrung diente Fleisch, Milch (auch Kse und Sauermilch) und Gemse. Fr die Verwandtschaftsgrade gab es schon genaue Bezeichnungen. Die Braut erkaufte der Freier um eine Anzahl Rhe; Begterte nahmen mehrere Frauen. Der Mann verfgte der Leib und Leben seines Weibes; es folgte ihm in den Tod. Schwchliche Rinder und gebrechliche Alte be-seitigte man. Starb der Hausherr, so trat der lteste Sohn an seine Stelle: Sippe und Stamm fhlten sich noch als Einheit. Alle verehrten die Naturkrfte, vor allem den strahlenden Himmel, und dachten sie sich in menschlicher Gestalt: die Morgenrte als geschmckte Braut, die der Brutigam, die Sonne, verfolgt, oder als junge Mutter, die den Sonnengott zur Welt bringt. Aus diesen Vorstellungen haben sich dann die Mythen der indo-germanischen Vlkerschaften entwickelt; ihre vielfach bereinstimmenden Zge verraten den gemeinsamen Ursprung. Der Priester oder der Hausvater opferte Pflanzen, Tiere, auch Menschen; aus Donner, Blitz und Sturm suchte er den Willen der Gottheit zu erkennen. Auch der Glaube an ein Fortleben nach dem Tode herrschte allgemein: die Milchstrae betrachtete man als der Verstorbenen Heerpfad. 3. Von diesem Urvolk haben sich zuerst die Reiten abgelst. Nach Westen wandernd, lieen sie sich an der Donau, am Main und am Rhein, dann in dem nach ihnen benannten Gallien nieder. Infolge ihrer raschen Vermehrung wanderten starke Scharen aus: nach Britannien, der Pyrenen und Alpen, weiterhin nach Griechenland und Rleinasien, wo
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