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1. Geschichte des Mittelalters - S. 124

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
124 Zur Erweiterung: Fürsten und Städte. ihren reisigen Knechten geleiteten; ober sie wrben Schnapphhne, Raub-ritter, die bert Bauer ausplnberten, den Kaufleuten im Busch auflauerten, sie berfielen (meberroarfen") und ihrer Gter, auch wohl eines Lsegeldes beraubten. Deutschland kam in den Ruf eines Ruberlanbes; man sagte: Reiten und Rauben ist keine Schande; das tun die Besten im Lande. lc. Die Gtbte erwarben Geschtz und brachen die Burgen; mit den Fürsten vereinbarten sie Lanbfriebensvertrge, gegen die sich die Ritter vergebens wehrten: als sich die ritterliche Schlegler-Brberschaft in Heinsheim einschlo, scho des Rauschebarts Enkel Eberharb der Milbe das Stbtchen in Branb und nahm die brei Könige zu Heimsen" gefangen. Gnabe gab es nicht fr den Raubritter: Galgen und Rab stanben immer bereit, nicht allein in Nrnberg. Die Bauern bten ebenso ingrimmige Rache wie die Stbte: Hngen ober Kpfen, das ist feine Sunde; wre das nicht, wir behielten nichts im Munde, sagten sie. Gern flchteten sie ihre bewegliche Habe vor Raubrittern und Stbtern auf die befestigten Kirchhfe; aber nicht immer fanben sie so krftige Hilfe wie bei Dffingen. Durch die Unruhen gerieten sie in Schulben; und weil die Kirche das Zinsnehmen verbot, lieh ihnen niemanb Gelb als die Iuben, die dann zu ihrer Sicherstellung hohe Zinsen verlangten. Da mute bertn mancher freie Bauer unter den altherkmmlichen Formen ein Hriger werben. Fortan fhrte er zwar eigene Wirtschaft und erhielt Wohnung, Kost und Kleibung; aber er war rechtsunmnbig: bei seinem Lehnsherrn, dem Gutsherrn ober Abt, ,,ging er zu Recht". Auch hatte er feinem Herrn etwa zwlf Frontage im Jahr zu arbeiten, eine Kopfsteuer und bei Heirat ober Tod eine Abgabe zu entrichten. Immerhin verfuhr bei Herr gewhnlich mtlbe: er gab seinen Hrigen gelegentlich ein Fest mit Sngern und Tanz; er bewirtete den Grunbholben", wenn er seine Abgaben ober Leistungen erlebigte; beim Tode des Mannes nahm er als Sterbefall" ober Besthaupt" nicht immer das wertvollste Haupt Vieh, sondern sein Knecht schritt wohl mit einem Stab in der Hand rckwrts in den Stall und bezeichnete barmt aufs Geratewohl das Tier, das der Herrschaft abzuliefern war. Der Hrige aber konnte frei werben, wenn er sich an der B e-fieblung des Ostens beteiligte. Id. Fr die zunehmenbe Bevlkerung waren keine Wlber mehr zu Rblingen vorhanben. Daher legte man weite Sumpfstrecken trocken und
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