Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Provinz Pommern - S. 36

1914 - Stettin : Schuster
'— 36 — betreibe oder Tabak. Bahn (2509 Einwohner), 1220 von Barnim I. angelegt, wurde zuerst dem Templer-, dann dem Johanniterorden geschenkt, von dessen Burg Wildenbruch nur noch ein Turm vorhanden ist. Die Bewohner treiben Ackerbau, Viehzucht, Getreide- und Wollhandel. — Fiddichow wird zuerst 1159 erwähnt als Burg Vidnchowa. 1347 reiht es Barnim Iii. in die Zahl der pommerschen Städte ein. Fiddichow zählt 2700 Einwohner, die Ackerbau (Tabak) treiben. Als besondere Industrie hat sich die Rohrdeckenweberei entwickelt. — Greifenhagen ist eine Gründung der Deutscheu, die 1254 Stadtrechte erhielt. 1325 geriet es wegen seiner Schiffahrt mit Stettin in Streit. 1630 zogen die Kaiserlichen ein, die erst nach der Beschießung am 1. Weihnachtstage den Schweden das Feld räumten; 1640 nahmen die Kaiserlichen Truppen wieder Besitz von Greifenhagen. Seit 1679 gehört es zu Brandeuburg-Preußen. 1760 plünderten die Russen hier. Greifenhagen hat 7300 Einwohner! es besitzt bedeutende Filz- und Filzwarenfabriken. Acker-, Obst-, Gemüsebau und Fischerei sind aber Hauptbeschäftigung. Jenseits der Thue werden die Berge in der Buch hei de wieder höher. Die Bnchheide erstreckt sich in südlicher Richtung etwa 20 km und hat eine Breite von 5—7 km. Dies ganze Gebiet besteht aus Bergen und schmalen, tiefeingeschnittenen Tälern, die mit stattlichen Buchen bewaldet sind. Die höchsten Erhebungen sind die Kolower Spitze (135) und der Klosterkopf' (132 m). Entwässert wird die Buchheide von der Jserbeck, dem Mühlen- bach und Hökendorser Bach. Im Osten sammelt die Plöne die Bäche. In der Buchheide liegen der Wend-, Wogliu- und «kleine Petznicksee. — Der Boden der Buchheide enthält Kreide- und Tonlager. Sie werden zu Zement verarbeitet. Zement wird aus Kalk oder Kreide und Ton gemacht. Kalk wird in Kalkmilch verwandelt. Aus der reinen Kalkinich läßt man das Wasser ver- dunsten. Von dem zurückbleibenden Kalkbrei formt man Steine. Diese werden zunächst an der Luft, dann in dem Dörrofen getrocknet. Die getrockneten Steine werden dann in Brennöfen bis zur Weißglut erhitzt. Die gebrannten Steine werden in der Mühle zu Pulver, d. i. Zement, zerrieben. Wie ist die Kreide hierher gekommen? Tiefbohrungen beweisen, daß der Untergrund Pommerns überall Kreide aufweist. Auf dieser liegen jüngere Erdschichten und die vom Eise aufgeschütteten Massen. Als die gewaltigen, mehr als 1000 w hohen Gletscher sich über dies Gebiet fortschoben, brachen sie vom Untergrunde vorstehende Ton- und Kreidescholleu los und schoben sie vor sich her, bis sich ihnen ein Halt entgegensetzte. Den widerstrebenden Block preßte der Gletscher zu- sammen, bis er endlich über das im Wege stehende Hindernis hinwegkippte. Dann schüttete er ihn mit seinem Steinschutt zu. In den Sandgruben finden sich milchweiße, kngelige Ouarzknollen. Aus diesen bereitet man feuerfeste Ehamottesteine. Der Teil des Höhenzuges, etwa bis Dramburg hin, besteht aus einer großen Zahl rundlicher Lehmberge. Sie erheben sich im allgemeinen nicht weit über 100 rn. Die höchste Erhebung sind die 189 rn hohen Kleistberge in der Nähe des großen Enzigsee's, der 122 rn über dem Meere liegt. Bon ihm zieht sich eine Zahl kleiner Seen in fast grader Linie bis nach dem 15 qkm großen Lübbesee. Eine andere Seenreihe reicht nördlich bis an den 8 qkm grosien Wothschwinsee. Beide liegen etwa 100 rn hoch. Alle diese Seen sind nur Reste eines früheren großen Wasserlaufs. Die heute noch vorhandenen Bäche haben ihr Bett als tiefe Schlucht in das weiche Erdreich gewaschen. Die Gehänge dieser Schluchten sind oft bis hoch hinauf mit üppigem Wiesen- grün oder prächtigem Laubwald bewachseu. — Nörenberg, 2600 Einwohner, Wangerin, 2700 Einwohner, sind Ackerstädte. Labes (Lobeze), 5000 Einwohner, wurde 1114 von Wolff von Borcke znr Stadt gemacht. Die Bewohner treiben Ackerbau. Erwähnenswerte Fabrikanlagen: Dampfschneidemühlen, Stuhl-, Stärke- und Spiritusfabrik. Ju der Nähe das Dorf Stramehl, die frühere Stadt Wulfsberg. — Schivelbeiu, 7800 Einwohner, besitzt eine Landwirtschaftsschule, Mahl- und Schneidemühlen, eine alte Kirche aus dem 14. Jahrhundert. — Dramburg, 6000 Einwohner, wurde 1279 als
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer