1882 -
Rudolstadt
: Mitzlaff
- Autor: Wallenhauer, G.
- Hrsg.: Merten, Richard
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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32) Schweinbach, Pfds. mit weiter Aussicht am Schwein-
bach. 1 Sch., 1 L. Meist Ackerbauer. Auf dem nahen Bielhügel
soll ein Götzenbild gestanden haben. In der Nähe die Wüstung
Messelrode, angeblich im 30jähr. Kriege verödet.
d) Zm Loquitzthale: (Nr. 33 bis 39).
33) Arnsbach, Ackerbauerdorf in freundlicher Umgebung. Mit
Nr. 34 im Pfarr- und Schulverbande.
34) Unterloquitz, wohlhäbiges Pfdf. in anmutiger und mil-
der Flur. 1 Sch., 1 1 Schneidemühle. Ackerbauer.
e) Links von der Loqnitz: (Nr. 35 und 36).
35) Döhlen, schlichtes Krchdf. in einem hübschen Seitengrunde.
Pfarrt und schult nach Nr. 34. Sonst etwas Bergbau. Ackerbauer.
36) Laasen, ackerbautreibendes Krchdf. am Ursprünge eines
Seüengrnndes aus der Wasserscheide zwischen dem Saal- und dem
Loqnitzgebiete. Fil. von Nr. 34. Westlich hinter dem Dorfe ein so
reizender Blick ins Saalthal, daß man an eine Rheinlandschaft
erinnert wird.
37) Weißbach, wohlhabendes, ackerbautreibendes Pfdf., 2std.
östlich von Leutenberg, am Weißbach, der sein Wasser mit dem Otter-
bache direkt zur Saale sendet. 1 Sch., 1 L. Weite Aussicht in die
Saalgegend. Eingepfarrt sind mehrere reußische Mühlen und Ge-
Höste („Mdern", „Sie dich für" :c.) und das preuß. Dorf Neuen-
beutheu. W. soll zu Anfang des 15. Jahrh. von einem Grafen von
Lobenstein dem Grafen zu Schwarzburg als Patengeschenk verehrt
worden seir,. Am „hohen Walde" finden sich Bautrümmer, augeb-
lich Reste emer verfallenen Burg.
k) Dörfer auf den Uferhöhen des bei Reschwitz in
die Saale kündenden Gisrabaches. (Nr. 38 und 39).
38) Eybil, Psdf., in einem sanften Thalnrspruuge mit schöner
Aussicht. 1 Sä., 1 L. Meist Ackerbauer. Ein im Stil des 16. Jahrh.
erbauter Edelhrs („Schloß") mit Resten der alten Burg - im Gisra-
gründe 1 Mals-, Öl- und Schneidemühle. Die Kirche hat ein
adeliges Erbbegräbnis. — Bei Hochzeiten wird hier noch der „Lich-
tertanz" geübt. Ein alleintanzender Knecht hält in jeder Hand ein
Licht, das in der Rechten gilt als Sinnbild des Bräutigams, das
in der Linken as Sinnbild der Braut. Das Erlöschen einer
Flamme während des immer rascher werdenden Tanzes gilt als
böse Vorbedeutung — Im 7 fähr. Kriege schwere Einquartierungen,
besonders von der Reichsarmee. — 1715 hier der letzte Bär er-
legt. — Nach einer sonderbaren Weissagung kommt der letzte Türke
Europas in einem Lackofen zu Eyba um.
"39) Knobelsdorf, ackerbautreibendes Krchdf.; Fil. v. Nr. 38;
1 Sch., 1 L.; einige Steinbrüche, wo „Platten" und „Marmor" zu-
gerichtet werden.