Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 42

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
— 42 — fang des Wildparkes. 1 Porzellansabrik (hanptsächl. Nippessachen), 1 Massenmühle, 1 Bleiweiß- und Essigfabrik, 1 Schneidemühle, 1 Försterei; 1 Schule mit Turm und Betsaal; 1 Lehrer; eingepfarrt nach Nr. 100. 1 Turnverein. Meist Fabrikarbeiter. Hier machte Macheleidt seine ersten Versuche, Porzellan herzustellen, die er in Volkstedt fortsetzte. Sitzendorf soll seinen Namen vom Gr. Sizzo haben, der hier einen Küchengarten für seine Burg anlegte. 51) Schwarz bürg, Krchdf. (Fil. von Nr. 61) in einem Wald- paradies gelegen; der Niederblick auf dasselbe vom nahen Trippstein ist einzig. Einer der besuchtesten Wallfahrtsorte der Touristen. Schöiiste Partie des Wildgartens. Das Dorf meist von Fabrik- und Steinarbeitern bewohnt. 1 Kriegerverein, 1 Turnverein, 1 Vor- schußverein, 1 Konsumverein, 1 landwirtschaftlicher Verein. Mahl- und Schneidemühle, 1 Schwarzfarbenfabrik. 1 Sch., 1 L. Das Schloß thront auf einer Bergzunge des Tännighanptes, die 80 m hoch aus dem baumreichen Wiesengrnnde emporragt und von der Schwarza umflossen wird. Man gelangt in dasselbe durch die Burgvogtei; an diese stößt das Zenghaus, das alte Waffen von großer Schönheit und Seltenheit, 1 Kanone Napoleons I., reich vergoldete Schlitten mit altertümlichen Pferdegeschirren und sonstige Kuriositäten enthält. Das Schloß selbst hat im Schloßhose eine Säulenreihe aus Großgölitzer Sandstein, breite Treppen aus Döschnitzer Marmor, Galerieen, die mit schönen, oft vielendigen Hirsch- geweihen verziert sind, und folgende bemerkenswerte Teile: 1) die Schloßkirche, mit einem Gipsabgüsse des in Frankfurt a. M. befindlichen Grabdenkmales König Günthers; unter der Kirche das jetzt uicht mehr benutzte fürstliche Erbbegräbnis; 2) das Pserde - zimmer mit 246 von der Hand des Fürsten Ludwig Günther in Öl gemalten Pferden; 3) den Speisesaal; er enthalt lebens- große Bildnisse von Schwarzburger Grafen, die „Schwarzburgerjung- sran", einen Holzblock, welcher Gästen, die zum ersten Mal auf der Schwarzburg sind, um den Hals gelegt wird und die „Auerhenne", ein Gefäß, aus dem diese trinken müssen; 4) den neu hergestellten Kaisersaal mit 4 lebensgroßen Porträts deutscher Kaiser in der Kuppel (Karls d. Großen, Heinrichs I., Barbarossas, Günthers v. Schw.) und auf den Wänden mit geschichtlichen und sinnbildlichen Darstellungen aus der schwarzburgischeu Geschichte und Industrie. — Die Gründung der Schwarzburg ist nicht nachzuweisen; doch soll sie in die Zeit Karls der Großen 'fallen. 1123 werden zuerst Grafen v. Schwarzburg ur- kundlich erwähnt (Sizzo Iii.). Im 30-jahr. Kriege, besonders 1640, war die Burg Zufluchtsort des. Grafen und vieler Bewohner der von Kriegshorden heimgesuchten schwarzbnrgischen Nachbarorte. 1726 brannte die Burg bis aufs Thor mit Turm und dem Kaisersaal ab und wurde nun bis 1744 in der jetzigen Gestalt wieder herge- stellt. Die Schloßgruft dieute bis zum 18. Jahrh. als Erbbegräb- uis. Da das Schwarzathal damals schwer fahrbar war (man mußte 8mnl durchs Wasser fahren), ging der „Leichenweg" (noch jetzt so
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer