1882 -
Rudolstadt
: Mitzlaff
- Autor: Wallenhauer, G.
- Hrsg.: Merten, Richard
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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grabens. Fil. von Nr. 1. Neue Schule und neuer Gottesacker. —
Am 3. Pfiugsttage wird ein Brunnenfest begangen; nachdem eine
Quelle, deren Wasser auf das Rudolstädter Schloß fließt, gereinigt
ist, treiben einige Vermummte Kurzweil und die Einwohner tanzen.
F) Im Gebiete des Wüstenbaches: (Nr. 121 bis 127).
1) Im Thale desselben: (Nr. 121 bis 123).
121) Eschdorf, anmutig gelegenes Krchdf. mit Ackerbauern.
1 neue Kirche (1861). Fil. von 122; 1 Sch., 1 L.
122) Teichröde, hübsch gelegenes Pfdf. an der Mündung
der Gornitz. 1 Sch., 1 L. 3 Mahl- und 1 Schneidemühle; Hand-
wirtschaftlicher Verein. Ackerbau ist Hauptgeschäft. Unweit die
Wüstung Hopfgarten, wo sich noch Mauerüberreste finden; angeblich
im 30 jähr. Kriege zerstört.
123) Pflanz wirb ach, hübsches Krchdf. mit weinumrankten
Häusern. Fil. von Nr. 1. 1 Sch., 1 L. Acker- und Obstbau, auch
etwas Blumenzucht. Künstliche Fischzucht. 1 Mahlmühle. Ginge-
psarrt ist der alteuburgische Ort Ammelstedt.
124) Ehrenstein, ackerbautreibendes Kirchdorf am steilen
Schloßberge und am Ursprünge des Kindergrabens. Der Ort hieß
früher Teichmannsdorf, nahm aber den Namen der darüber thronen-
den Burg an. Diese ist eine verfallene Ritterfeste, der Sage nach
von dem Grafen von Gleichen, der zwei Weiber heiratete, erbaut;
sie kam seit dem 12. Jahrhundert in den Besitz der Grafen von
Schwarzburg. — Ehrenstein war sonst Sitz einer Nebenlinie der
Grafen von Gleichen. In Ehrenstein war sonst ein Amt, das 1803
mit dem Amte Panlinzelle vereinigt wurde; dieses kam 1851 zu Stadtilm.
2) An rechten Nebenbächen: (Nr. 124 bis 125).
125) Geitersdorf, Krchdf. in einem engen Seitengrunde
in freundlicher Abgeschiedenheit. Mit 123 im Kirchen- u. Schulver-
band. Starker Obst- uuö Ackerbau. Unterhalb 1 Ziegel- und Kalk-
brennerei. Früher hieß es „Judasdorf, Jndisdorf, Gütersdorf." In
der Kirche ein fchöner alter Abendmahlskelch.
3) An linken Nebenbächen: (Nr. 126 bis 127).
126) Milbitz b. Teichel, freundliches, wohlhäbiges Krchdf.
Fil. von 127; 1 Sch., 1 L. Ausschließlich Ackerbauer; viel Obst,
besonders Kirschen. Großartige, musterhafte Bienenzucht.
127) Teichel, ein uraltes, 2 Std. nördlich von Rudolstadt
am Ursprung der Gornitz gelegenes, Ackerbau treibendes Städtchen,
von dem mit Recht gesagt werden kann: „Wenn alle Bauern ins
Feld gegangen sind, dann ist kein Bürger mehr zu Hause." 1 neue
Kirche im spätgotischen Stile; 1 Sch., 2 L.; 1 großes, schönes Rat-
haus; 1 Mühle; 1 Vorschußverein.
(?) Am Ursprünge zweier Seitenthäler des Haselbaches.
128) Teich weiden, freundliches, hochgelegenes Krchdf., ohne
Bach. Fil. von Nr. 1; 1 Sch., 1 L. In der Kirche ein gut er-