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1. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 60

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
— 60 — 155) Seehausen, Psds. mit fürstl. Domäne. 1 Sch., 2 L. Die Unstrntwiesen, das Ried genannt, die sich bis an die Dörfer Seehausen, Esperstedt und Ringleben erstrecken, werden bei großen Überschwemmungen unter Wasser gesetzt, so daß dann das ganze Thal einem See gleicht, daher wohl der Name. Im Buchenwald der nahen Hainleite die Wüstung Mellendorf, von der noch Mauerüber- reste und wilde Obstbäume zeugen. Ein romantischer Spaziergang führt an derselben und am Mutzeubrunnen und an der großen Änche (jetzt hohl) nach den beiden Sachsenburgen vorbei. Am Kyffhäuserbache: (Nr 156 bis 158). 156) Udersleben, Pfdf. mit Rittergut, teilweise am Kyff- Häusergebirge gelegen; 1 Sch., 2 L. Mehrere Steinbrüche. 157) Jchstedt, Pfdf., das trotz der fürstl. Domäne und zweier Rittergüter das ärmste Dorf der U. H. ist. Der Wohlstand des Dorfes stieg beträchtlich dadurch, daß es seinen Anteil an dem „großen Sumpfe" zwischen Jchstedt und Borxleben an seine Bew. verteilte und ansrooen oder urbar machen ließ. Nördlich von I. steht die alte Kirche noch, jetzt zum Armenhause dienend. Sie war bis Mitte des 15. Jahrh. die Dorfkirche. Heinrich Hake, Herr von I., suchte 1436 beim Bischof v. Mainz nach, eine neue Kirche im Dorfe er- bauen zu dürfen, weil die damalige Kirche außerhalb des Ortes gelegen fei. I. bildete früher mit Borxleben und Udersleben ein eigenes Amt, welches die Grafen v. Schwarzb. 1377 für 750 Mark Silber vom Grafen von Beichlingen erkauften. Der Sitz dieses Amtes war das alte, aber noch feste und bewohnte steinerne Haus in I. 1 Sch., 2 L. Bei Jchstedt der fischreiche Franensee. 1 Wind- mühle. Auch ist hier ein s. g. Kringelloch, d. h. eine kreisförm. Vertiefung. Seit kurzem hält das Loch sehr viel Wasser; es soll sich, wie man sagt, verstopft haben, und einige Häuser sind in Gefahr. Auch kommen zuweilen hier Erdfälle vor/) 158) Borxleben, Pfdf. mit großem Rittergute, an einem Nebenbächlein. 1 Sch., 2 L. Dieser Ort hat, wie Jchstedt, seinen Anteil am „großen Sumpfe" unter feine Bewohner verteilt. Ein Erdfall in der Nahe. 1 Windm. Auf dem Sumpfe bei B. wächst eine in Norddeutschland selten vorkommende Pflanze, die Artemisia rupestris (eine Beifußart); außerdem wird sie noch^bei Salzburg gefunden. — Die häufigeu Irrlichter, die sich auf dem Sumpfe zeigen, mögen die Ursache davon sein, daß sich die Bewohner der an diesem Sumpfe liegenden Ortschaften beim Spinnen und Federschließen viele Gespenstergeschichten erzählen, in denen seurige Gestalten eine Hauptrolle spielen. *) In unserem Jahrhundert ist es passiert, daß der Nachtwächter sein Haus nach dem Abrufen nicht mehr sah.^ Es war samt seinen Insassen, denen es aber nichts geschadet, geräuschlos haustief „eingeschurrt/'
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