1882 -
Rudolstadt
: Mitzlaff
- Autor: Wallenhauer, G.
- Hrsg.: Merten, Richard
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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16) Ebeleben, Mktsl. in äußerst fruchtbarer Gegend, 1344 E.,
229 Wohnh., Ackerbau, Handel und Gewerbe. Sitz eines Amtsge-
richts; ist Post- und Telegraphenstation, hat 1 Sch. mit 3 S.,
1 Forstei, 1 Sparkasse, 1 Vorschußkasse, 1 Ziegelei, 4 Mühlen (2
Windmühlen); viele Teiche; 1 sürstl. Domäne mit Bierbrauerei,
1 Rittergut. — Die denkwürdigsten Gebäude sind: I) das Schloß,
das bis Ende des 16. Jahrh. Sitz der Herren von ©beleben war.
Im Bauernkriege wurde dasselbe teilweise zerstört, wobei besonders
die Mühlhäuser thätig waren; zur Strafe dafür mußten sie auf
Befehl des Herzogs Georg v. Sachsen einen neuen Schloßteil, das
Mühlhäuser Haus, aufführen. Der Schloßgarten, im französischen
Geschmack angelegt, war sonst wegen seiner Pracht sehr besucht.
2) Die Kirche mit sürstlichem Erbbegräbnis: zuletzt (1837) Fürst
Günther Friedr. Karl I. beigesetzt. — Von 1551 bis 1829 blühte
hier eine Stiftsschule (Gymnasium), an welcher der schwarzb. Ge-
schichtsschreiber Paul Jovius (P. Götze) von 1616 bis 32 als Rektor
thätig war. Diese Schule wurde mit dem Soudersh. Gymnasium
vereinigt. — E. ist wahrscheinlich schon vor dem 8. Jahrhundert
gegründet worden. Nach der Sage erbaute hier der sich vor den
Jechaburgern flüchtende Bonisazins eine Kirche, die bis 1212 be-
standen haben soll; die Steine wären zum Bade des Nonnenklosters
(aufgehoben 1551) im nahen Dörflein Markfußra verwendet
worden (s. Gz. 719).
17) Rockstedt, Psdf.; 1 Sch., 1 L. 1 Ziegelei, 1 Wasser- u.
1 Windmühle. Ackerbauer.
18) Bellstedt, Psdf. mit Rittergut. 1 Sch., 1 L. Ackerbauer.
Das Kircheupatronat wechselt zwischen dem Landesherrn und der
Gutsherrschaft.
19) Thüringenhausen, Kchds., Fil. von Nr. 18; 1 Sch.,
1 L. Ackerbauer u. Gewerbetreibende. Th. hieß sonst Duringhusen,
Doringhnsen.
20) Bliederstedt, Krchdf., Fil. v. Nr. 33, auf steiler An-
höhe; im Volksmunde „die Regierung" genannt, weil zur Pestzeit
die Behörden hierher verlegt wnrden. 1 Sch., 1 L. Helbekrüm-
mnngen. Eisenbahnkunstbau. Erdfall 1750.
21) Wafserthalebeu, Pfdf. mit fürstl. Domäue in einem
Thalkesiel, den die Helbe zeitweilig überflutet. 1 Sch., 1 L. Schöne
Gärten und Obstpflanzungen. Bahnhof. Sonst hier das Kloster
„Sorge", an das noch Bautrümmer erinnern.
22) Westgreußen. Pfdf. mit 4 Rittergütern, zwischen 2
Helbearmen. 1 Sch., 1 L. Ackerbau und Gewerbe. In der Nähe
soll Kaiser Rudolf 1290 ein Schloß „Gröbern" oder „Kröbern" zer-
stört haben.
23) Clingen, Stadt mit fürstlicher Domäne, 1055 E., 212 W.
1 Sch., 2 L. Ackerbau, Handel und Gewerbe. Weberei. 1 Papierm.
außerdem 2 Mahl- und 2 Ölmühlen. Die Tempelherren sollen sonst
hier Besitzungen gehabt haben. Die Reformation wurde erst 1555
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