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1905 -
Stettin
: Schuster
- Autor: Uecker, Fritz
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Stettin
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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da rieselt er in kleinere Schalen nieder. Das Ganze wird von einem
8seitigen Fnßgestell getragen. An den Seiten desselben befinden sich
Masken, welche Wasser speien. Der Roßmarkt grenzt an die Mönchen-
straße. Sie führt ihren Namen nach den weißen Mönchen. Deren
Kloster stand an der Stelle des heutigen Schulhauses. Neben dem Schul-
Hause liegen die Gebäude der städtischen Feuerwehr.
Die Feuerwehr soll jedes Schadenfeuer löschen und alles von ihm Be-
drohte retten. Sie wird durch den Feuermelder herbeigerufen. Nach wenigen
Minuten ist sie schon auf der Brandstätte. Sofort sperren die Pioniere den
Platz ab. Die Bedienungsmannschaften schrauben die langen Hanf-, Leder-,
oder Gummischläuche an die Spritzen. Gilt es nur ein kleines Feuer zu löschen,
so genügt die Handdruckspritze. Bei großem Feuer arbeitet die Dampfspritze.
Auch werden die Schläuche an die Hydranten geschraubt; dadurch wird das
Wasser gleich aus dem Leitungsrohr in das Feuer geschleudert. Die
Rettuugs- oder Steigerabteilung eilt in das brennende Haus. Jeder
Steiger trägt einen Helm mit Nackenleder zum Schutz gegen herab-
fallende Steine, glühende Kohlen n. s. w. An einem breiten Hanfgurte
hängen ein Beil (Spitzhacke) und ein Täschchen. In letzterem befindet
sich der Notnagel. Wenn alle Ausgänge durch das Feuer zerstört sind,
schlägt der Steiger den Notnagel in die Außenwand. Daran befestigt
er die Rettungsleine, die er in einer Rolle auf dem Rücken trägt, und
läßt sich herunter. — Zur Rettung der Menschen aus den oberen Stock-
werken gebraucht man die Schiebeleiter, den Rettungskorb, den Rettungs-
schlauch und das Sprungtuch. .Ist das Feuer gelöscht, so wird ab-
geräumt. Wenn alle Gefahr vorüber ist, rückt die Feuerwehr wieder ab,
läßt aber zur Vorsicht uoch eine Brandwache zurück.
Eine Querstraße der Mönchenstraße ist die P a p e n st r a ß e.
In dieser wohnten früher die Geistlichen der St. Jakobikirche.
Die Jakobikirche ist etwa 80 m lang und 40 m breit. Ihre
Höhe bis zum Dach beträgt 24 rn. Das Dach selbst ist 28 rn hoch.
Der Chor mit dem Hochaltar ist nach Osten, der 120 m hohe Turm
nach Westen gelegen. Sie besteht aus einem Haupt- und 2 Seitenschiffen.
18 mächtige, achtseitige Pfeiler streben empor und vereinigen sich zu
spitzeu (gotischen) Bogen. Sie stammt aus dem Jahre 1187. Ein
reicher Stettiner, Jakob Beringer, ließ sie erbauen. Bei der Belagerung
1677 wurde der Turm heruntergeschossen. 200 Jahre stand die Kirche
ohne Turm. Da gab der Kaufmaun Karl Gerber Geld zum Wieder-
aufbau. Seit 1902 hat die Kirche ihr jetziges Aussehn. — Vor
ihr steht das Denkmal von Karl Löwe. Er war 46 Jahre
Organist an St. Jakobi und hat viele schöne Lieder komponiert. Daß
er ein Musiker war, zeigen sein Dirigentenstab und die Kindergestalten,
die zu seinen Füßen musizieren. Die Papenstraße führt in die Haupt-
geschäftsgegeud von Stettin, in die B r e it est r a ß e. Ihre Verlängerung
ist die Reifschläger st raße. Sie wird von der Schulzenstraße
gekreuzt. Neben der unteren Schulzenstraße steht die St. Johannis-
kirche. Sie ist von den grauen Bettelmönchen erbaut worden. Im
13. Jahrhundert kamen diese nach Stettin. In der Nähe der Stadt-
mauer erhielten sie ein Stück Land. Darauf erbauteu sie ihre Holz-